Anlässlich des 30. Münchner Management Kolloquium (LEADERSNET berichtete) kam auch der Unternehmer, Investor und TV-"Löwe" Carsten Maschmeyer zu Wort und ließ die Zuhörer:innen an seinen Erfahrungen teilhaben. Sein Impulsvortrag am Ende des ersten Kolloquium-Tages lieferte Tipps, die vor allem Start-up-Gründer:innen eine Orientierungshilfe bieten sollen. Im Anschluss an den Vortag des Unternehmers erhielten sieben vielversprechende Start-ups die Chance die Zuhörer:innen und Maschmeyer von ihrem Konzept zu überzeugen.
Für den 63-Jährigen hat sich der Markt durch die jüngsten Krisen – sprich Corona und Ukraine-Krieg gedreht und die Situation für neu gegründete Unternehmen verändert. Ein "perfekter Giftcocktail", wie es Maschmeyer nennt, der zu einem "Start-up-Winter" geführt habe. Das sei zwar für Gründer:innen nicht sonderlich erfreulich, verschaffe potenziellen Investor:innen aber einen Vorteil. Denn durch diesen Wandel werden zwar weniger Unternehmen gegründet, aber dafür seien die Geschäftskonzepte ausgewählter und es werde mehr Wert auf Effizienz gelegt.
Unwissenheit sorgt für Vorurteile
Wie der Unternehmer betonte, wäre die Zeit der "Blanco“-Forderungen der Unternehmensgründer:innen momentan passé. Durch die derzeitigen Gegebenheiten innerhalb der Start-up-Branche müssten sich Jungunternehmer:innen mittlerweile wieder nach der Decke strecken und auf die Forderungen der Geldgeber:innen eingehen. Während seines Vortrages wurde Maschmeyer auch auf die gesunkenen Unternehmensgründungen angesprochen.
Auf die Frage ob Unternehmer:innen derzeit ihren Ruf verteidigen müssen, erklärte der "Die Höhle der Löwen"-Investor: "Wenn es Vorurteile gegenüber Unternehmerinnen und Unternehmern gibt, dann glaube ich, dass sie größtenteils auf Unkenntnis basieren". Und auch zu der gesunkenen Zahl an Start-up-Gründungen hatte Maschmeyer eine klare Idee: "Die 18 Prozent weniger Gründungen, die es derzeit gibt, das sind beispielsweise die Ideen zweier Studierenden ohne richtiges 'Pitch Deck'. Dafür gibt es im Moment wenig Geld."
Unternehmergeist sollte früh beginnen
Für Maschmeyer wäre es ratsam bei Kindern und Jugendlichen unternehmerfreundliches Denken zu fördern. "Das geht bereits in der Schule los. Warum gibt es nicht mehr Fächer, die sich mit Jobs, Business, mit Wirtschaft, Start-ups oder Gründungen beschäftigen?", führt er aus.
Der Unternehmer spricht sich dafür aus, dass Kinder wichtige Fähigkeiten wie "pitchen", interaktives Kommunizieren und lösungsorientiertes, logisches- und kreatives Denken vermittelt bekommen. "Wir lernen immer noch Gedichte auswendig, wir lernen wie lang der Nil ist und auf welcher Insel Napoleon war. Das kann man alles googlen", so das bildungspolitische Konzept des "Löwen".
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