In diesen deutschen Städten wird am meisten geflucht

Im Durchschnitt fluchen die Deutschen 9,5 Mal am Tag – Das Autofahren versetzt sie am meisten in Wut.

Knapp zehn Mal (9,5) am Tag fluchen die Deutschen im Schnitt. Besonders fleißig sind dabei die Dresdner: In der sächsischen Landeshauptstadt werden die meisten Schimpfwörter verwenden. Die Einwohner:innen der Elb-Metropole fluchen durchschnittlich 17,86 Mal pro Tag. Das geht aus einer Umfrage der Online-Sprachlernplattform Preply zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen hervor. Dafür wurden mehr als 1.500 Einwohner in 20 der bevölkerungsreichsten Städten der Bundesrepublik befragt, um herauszufinden, wo am meisten und am wenigsten geflucht wird. Zusätzlich wurden die Szenarien und Altersgruppen, die am meisten Schimpfwörter benutzen, aufgedeckt.

Die Studie ergab auch, dass Männer typischerweise häufiger Schimpfwörter verwenden als Frauen und dass junge Menschen mehr als doppelt so häufig fluchen wie ältere Generationen. Die Deutschen im Alter von 16 bis 24 Jahren fluchen mehr als jede andere Altersgruppe, vor allem die über 55-Jährigen, die mit nur 5,81 Schimpfwörtern pro Tag das Fluchen auf ein Minimum beschränken.

Hinter dem Steuer fallen alle Hemmungen

Am meisten wird hinter dem Steuer eines Autos geflucht: 33 Prozent der Deutschen geben an, dass sie am meisten während dem Autofahren schimpfen. Mehr als ein Viertel (29 Prozent) sagt, dass sie zu Hause mehr fluchen als anderswo, und im Büro ist es für 23 Prozent der Menschen am schlimmsten. Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Straßenverkehr Schimpfwörter benutzen, mehr als doppelt so hoch: 38 Prozent geben zu, dass sie während der Fahrt am häufigsten fluchen, verglichen mit nur 19 Prozent der Männer.

Obwohl Dresden als Stadt gilt, die am meisten flucht, passiert dies zum Großteil hinter verschlossenen Türen. 29 Prozent der Einwohner in Dresden geben an, dass sie zu Hause am meisten fluchen. Laut Angaben von 27 Prozent der Befragten beschimpfen sich die Deutschen meist selbst und 25 Prozent geben an, dass sich ihre Schimpfwörter normalerweise an niemanden richten. Allerdings geben zwölf Prozent an, dass ihr Partner am häufigsten Opfer ihrer Schimpfwörter wird.

Grafik: Über wen fluchen die Deutschen am meisten
© Preply

Die Umfrage zeigt, dass das Fluchen in Deutschland grundsätzlich seltener vorkommt als in anderen Ländern, doch wie steht es um die Toleranz dazu, wenn andere fluchen? Auf die Frage, ob sie das Fluchen anderer Menschen stört, unterscheiden sich die Antworten. 51,74 Prozent geben an, dass sie sich davon gestört fühlen, für 48,26 Prozent ist es wiederum kein Problem. Es ist auch ein Unterschied zwischen den Geschlechtern zu beobachten: 62,17 Prozent der Männer sagen, dass sie es beleidigend finden, während es bei den Frauen nur 47,34 Prozent sind.

Interessanterweise haben die 16- bis 24-Jährigen die niedrigste Toleranz gegenüber Schimpfwörtern, obwohl sie die Altersgruppe sind, die sie am häufigsten verwenden. 60,72 Prozent der Deutschen in dieser Altersgruppe finden das Fluchen beleidigend, verglichen mit nur 37,5 Prozent der über 55-Jährigen. Vor allem in Leipzig sollte man den Gebrauch von Schimpfwörtern vermeiden, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Bevölkerung es hier als beleidigend empfindet, größer ist als anderswo. Hier ist der Anteil der Befragten, die Fluchen als anstößig empfinden, mit 62,75 Prozent am höchsten.

Grafik: In diesen deutschen Städten wird am meisten geflucht
© Preply

Die Sprachexpertin Yolanda del Peso von Preply kommentiert: "Wie unsere Umfrage zeigt, ist das Fluchen in Deutschland ein alltäglicher Bestandteil von Gesprächen. Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist, kann das Verständnis für die Nuancen der Vulgärsprache entscheidend sein, um eine neue Sprache vollständig zu verstehen. Unsere Studie gibt Aufschluss über die Städte, in denen Schimpfwörter am weitesten verbreitet sind, und über die Situationen, in denen sie am ehesten verwendet werden. Wir hoffen, dass diese Informationen Auswanderer und Urlaubern dabei helfen, sich in sozialen Normen zurechtzufinden und im Alltag effektiv zu kommunizieren."

www.preply.com

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