Greenwashing: Konsumenten fühlen sich von Unternehmen veräppelt

Der Wildwuchs mit nachhaltigen Werbeversprechen treibt immer seltsamere Blüten.

Geschickt platzierte Werbeaussagen mit grünem Anstrich schaden Unternehmen und ihren Produkten oft mehr als sie nutzen. Das zeigt eine Studie der Forschungsagentur Zühlsdorf + Partner und der Universität Göttingen im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Demnach sind Verbraucher:innen oft unsicher, was die getätigten Klima-Claims tatsächlich bedeuten.

"Der Wildwuchs mit nachhaltigen Werbeversprechen treibt immer seltsamere Blüten. Ob Steak, Milch oder Baby-Brei: Inzwischen bewerben die Unternehmen nahezu jedes Produkt als nachhaltig. Dabei ist nicht nachvollziehbar, was solche Claims und Siegel wirklich wert sind. Hier ist Manipulation und Greenwashing Tür und Tor geöffnet", so vzbv-Vorständin Ramona Pop.

In die Irre geführt

Rund 56 Prozent von 2.109 Befragten kommen beim Verpackungs-Claim "plastikfrei" auf einem Schokoriegel zu einer positiven Umwelteinschätzung des gesamten Produkts – 30 Prozentpunkte mehr als bei der Variante ohne den Hinweis, obwohl es sich um den gleichen Inhalt handelt.

Und nur zehn Prozent können den Zusammenhang von "Klimaneutralität" und Kompensation korrekt einordnen. Die Mehrheit geht fälschlicherweise davon aus, dass "klimaneutral" gleichbedeutend mit "weniger Treibhausgasausstoß" ist. Tatsächlich entstehen bei der Produktion immer Treibhausgase.

www.zuehlsdorf-und-partner.de

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