Die Corona-Pandemie hat den Anteil der innovationsaktiven Unternehmen in Deutschland verdoppelt, wie eine neue Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zeigt. Je früher Unternehmen demnach mit Innovationen auf die Herausforderungen der wirtschaftlichen Folgen durch die Pandemie reagiert haben, desto besser überstanden sie die Krise, so die Wirtschaftsforscher.
Anpassungen vielerorts
Ein Viertel der befragten Unternehmer hat angegeben, in den ersten beiden Pandemie-Jahren stark von der Krise betroffen gewesen zu sein, darunter besonders Unternehmen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Sektor Kunst/Unterhaltung/Erholung. Als Reaktion darauf passten sie beispielsweise ihre Produkte und Dienstleistungen an und/oder boten sie online an. Allerdings nahmen insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe viele Firmen diese innovativen Anpassungen wieder zurück, als die Pandemie ab 2022 abklang.
In anderen Branchen hielten hingegen viele Unternehmerinnen und Unternehmer an den Veränderungen fest - und integrierten diese dauerhaft in ihr Geschäftsmodell. "Verglichen mit der Vor-Corona-Zeit hat die Pandemie zu einer Verdoppelung des Anteils der innovationsaktiven Unternehmen geführt. Den relativ stärksten Anstieg verzeichneten Geschäftsmodellinnovationen: Ihr Anteil stieg auf fast das Dreifache an. Drei von vier Unternehmen realisierten hingegen Prozessinnovationen", so Studienleiter Christian Schröder.
Nicht selten Verzögerungen
Den Ökonomen nach gab es aber auch negative Effekte auf das Innovationsgeschehen: Bei Innovationsvorhaben, die mit Eintritt der Krise bereits in der Umsetzung waren, kam es häufig zu Verzögerungen - und wurden teilweise sogar abgebrochen. Das IfM plädiert daher dafür, bestehende Programme zur Innovationsförderung in Krisenzeiten weiterhin flexibel zu halten: "Die Wirtschaftspolitik hat mit der Verlängerung von Einreichungsfristen für Förderanträge und flexibleren Projektlaufzeiten richtig gehandelt", heißt es abschließend.
www.ifm-bonn.org
Kommentar schreiben