Sesselrücken bei Volkswagen: Der Konzern stellt die markenübergreifenden Ressorts "Qualität" und "Design" neu auf. Im Zuge dessen verlässt Chefdesigner Klaus Zyciora das Unternehmen. Seine Position wird mit 1. Januar Michael Mauer zusätzlich zu seiner Funktion als Chefdesigner bei Porsche übernehmen. Zyciora will sich VW zufolge neuen Aufgaben außerhalb des Konzerns widmen.
ID-Design nicht zufriedenstellend
Wie das Handelsblatt berichtet, kommt der Abschied des Chefdesigners nicht ganz überraschend: VW-Boss Oliver Blume soll immer wieder kritisiert haben, dass es bei der Marke Volkswagen keine einheitliche Designsprache gebe. Vor allem das Design der ID-Modelle, das weder bei Kunden noch Fachmedien sonderlich beliebt war, stehe im Fokus der Kritik. Auf Zycioras Nachfolger Michael Mauer, der auch gleichzeitig sein Vorgänger war, dürfte als eine nicht ganz so einfach Aufgabe warten. Der 60-Jährige leitete das Konzernressort "Design" bereits von Ende 2015 bis 2020, als Herbert Diess zum Konzernvorstand bestellt wurde und Mauer durch Klaus Zyciora ersetzte.
"Klaus hat seine Fähigkeiten als exzellenter Designer, standfester Teamleiter und gestalterischer Vordenker in allen Märkten über 30 Jahre lang bewiesen. Mit seinem Team hat er das Design von Volkswagen geprägt und unsere Marken für die Zukunft gestärkt", so Blume. "Wir danken Klaus Zyciora und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft." Klaus Zyciora begann seine Karriere 1989 bei Volkswagen als Interior Designer. Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung des Interieurdesigns, 2002 die Leitung des Exterieurdesigns. 2007 wurde er zum Executive Director von Volkswagen Design mit einem Team von über 600 Designern ernannt. 2020 übernahm er die Leitung des Designs für den Konzern.
Michael Neumayer übernimmt Qualitätsmanagement
Der Bereich Qualitätsmanagement wird hingegen mit Jahresbeginn von Michael Neumayer übernommen – zusätzlich zu seiner Funktion als Leiter Unternehmensqualität bei Audi. Er folgt auf Frank Welsch, der nach fast 30 Jahren im Konzern in den Ruhestand geht.
"Als Entwickler hat Frank Welsch maßgeblich zum Erfolg unserer Konzernmarken beigetragen. Die modularen Konzern-Plattformen tragen seine Handschrift, genauso wie viele Skoda- und VW-Fahrzeuge weltweit", kommentiert Oliver Blume den Abschied von Welsch. "Das markenübergreifende Qualitätsmanagement hat er mit seiner großen technischen Expertise fokussiert und auf Aspekte der Kundenzufriedenheit ausgerichtet. Frank Welsch hat die Prozesse der Software-Qualität aktiv vorangetrieben und die Digitalisierung der Kernprozesse in die Wege geleitet. Im Namen des gesamten Vorstands danke ich Frank Welsch herzlich und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft."
Klarere Priorisierung und schnellere Umsetzung
Ziel der Personalrochaden sei "die engere Anbindung an die Hauptmarken Volkswagen Pkw, Audi und Porsche, um den konsequenten Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden sicherzustellen", teilt der Konzern mit. Ebenso verspreche sich der Konzernvorstand von der Neuaufstellung angesichts des rasanten Wandels in der Industrie und den damit verbundenen Anforderungen "eine klarere Priorisierung und schnellere Umsetzung".
Nach der im September erfolgten Neuaufstellung des Konzernvorstands sind nun alle Schlüsselfunktionen bei einer der führenden Marken des Konzerns verortet: Produktion und Einkauf bei der Marke Volkswagen Pkw, Vertrieb und Qualität bei Audi sowie Design und Entwicklung bei Porsche. "Erstklassige Qualität und ikonisches Design sind seit jeher die Leistungsmerkmale des Volkswagen Konzerns und seiner Marken,“ kommentierte CEO Oliver Blume die Neuaufstellung. "Mit der konzernweiten Führung über die Marken verstärken wir den Fokus auf unsere Kunden."
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