"Waldblasen" auf dem Mars sollen Menschheit retten

Wissenschaftler plant auf dem roten Planeten abgeschlossene Räume mit irdischer Atmosphäre.

Mit außerirdischen Naturschutzgebieten soll der Mars für Menschen erträglich werden, die sich irgendwann dort niederlassen können. Das ist die Idee von Paul Smith von der University of Bristol. Jede dieser gegen die Marsatmosphäre abgeschirmten "Waldblasen" würde ein 50 Hektar großes erdähnliches Ökosystem mit Bäumen, Feuchtgebieten, Luftströmungen und atmosphärischem Druck enthalten, das als Zufluchtsort für Menschen dienen und sie gleichzeitig mit Nahrung und Ressourcen versorgen würde. Die Kuppel würde ultraviolettes Licht, ionisierende Strahlen und Meteoriten abhalten. Es entstünden gewissermaßen kleine Erden auf dem Mars.

Eis soll Überleben sichern

Der Mars ist ein völlig anderer Planet als die Erde. Er ist kälter, trockener und hat eine Atmosphäre, in welcher der Mensch ohne Raumanzug nicht leben kann. Forscher nehmen allerdings an, dass es unter der Marsoberfläche große Eisreservoirs gibt. Diese könnten genutzt werden, um eine Hauptvoraussetzung für irdisches Leben auf dem Mars zu schaffen: Die Möglichkeit, Menschen, Tiere und Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Es könnte auch zur Herstellung von Wasserstoff für die Energieversorgung und von Sauerstoff genutzt werden, der für Mensch und Tier unabdingbar ist.

"Aus einer biozentrischen Perspektive sollten sich die Staats- und Regierungschefs der Welt um die Zukunft des Lebens im Universum und die Rolle der Menschheit bei dessen Schutz und Ausbreitung sorgen. Auf einem Planeten mit begrenzter Bewohnbarkeit ist dies extrem wichtig", unterstreicht Smith. Tatsächlich gibt es vielerorts Pläne für Reisen zum Mars und dessen Besiedlung. So arbeitet SpaceX an einem vollständig wiederverwendbaren Raumschiff namens "Starship", um die Kosten der Raumfahrt zu senken und bemannte Missionen zum Mars möglich zu machen.

Vorhaben von Elon Musk

Eine Reduktion der Kosten heißt jedoch nicht, dass es preiswert wird, Menschen, Tiere und Fracht zum Mars zu bringen. Doch Elon Musk, SpaceX- und Tesla-Gründer, lässt sich davon nicht beirren. Der Milliardär hat die Vision eines Raumschiffs, das er Anfang des Jahres als "futuristische Arche Noah" bezeichnete. Er will davon gleich 1.000 Stück bauen lassen. Sie könnten nach irdischen Katastrophen Leben retten – oder besser: auf den Mars verlagern.

www.bristol.ac.uk

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