Bjørn Gulden ist seit neun Jahren Vorstandschef Puma. Doch mit Ende des Jahres wird er den Sportartikelhersteller verlassen, wie das Unternehmen am Freitag via Aussendung mitgeteilt hat. Einen Nachfolge für Gulden an der Spitze des Konzerns gibt es auch bereits: Mit 1. Januar wird Arne Freundt das Ruder in die Hand nehmen und zum neuen Vorstandsvorsitzenden und CEO von Puma.
Von Herzogenaurach nach Herzogenaurach
Guldens Zukunft könnte hingegen beim wohl schärfsten Konkurrenten des von Rudolf Dassler gegründeten Unternehmens liegen: Der 57-Jährige befindet sich nämlich schon in Verhandlungen mit Adidas, um die Nachfolge von Adidas-Vorstandschef Kasper Rorstedt anzutreten. Das hat Adidas in einer Pflichtmitteilung am Freitag bestätigt. Die Aktienkurse der beiden Weltkonzerne aus Herzogenaurach (Bayern) reagierten höchst unterschiedlich auf die bahnbrechenden News: Während der Kurs von Adidas mit einem zeitweiligen Plus von 23 Prozent nach oben schnellte, während das Puma-Papier ein Minus zu verbuchen hatte.
Bjørn Gulden denkt, dass er "noch sehr viel Energie für eine operative Rolle für die nächsten fünf bis zehn Jahre" habe. Das wäre aber für Puma zu lange gewesen verrät er: "Ich hatte neun hervorragende Jahre mit der Puma-Familie, und ich bin sehr stolz auf das, was wir zusammen erreicht haben. Sogar in den schwierigeren Zeiten hatten wir großartiges Momentum und haben Rekordergebnisse im Umsatz und Gewinn erzielt. Das haben wir mit großartigen Teams erreicht, unserer besonderen Kultur und einem großartigen Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat uns auch in schwierigen Zeiten immer unterstützt und hatte immer eine langfristige Sichtweise auf das, was das Beste für das Unternehmen und die Leute sind."
Adidas-Chef Kasper Rorsted © Adidas/Hannah Hlavacek
Gerüchte um einen Wechsel von Gulden zu Adidas gibt es bereits seit im Sommer bekannt wurde, dass der Adidas-Vorstandsboss Kasper Rorsted das Unternehmen spätestens im Jahr 2023 vorzeitig verlassen wird, obwohl sein Vertrag noch bis 2026 gelaufen wäre. Jetzt werden diese Gerüchte erstmals auch offiziell bestätigt.
"Er wird einen noch besseren Job als ich machen"
Der zukünftige Puma-Chef Arne Freundt arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren für den Konzern und ist seit Juni 2021 Mitglied des Vorstands als Chief Commercial Officer (CCO). In dieser Zeit hatte er verschiedene Positionen inne und war als General Manager für die Unternehmensstrategie, das globale Direct-to-Consumer-Geschäft und die Region EMEA verantwortlich. "Ich fühle mich geehrt, dass mir der Aufsichtsrat die Chance gibt, dieses großartige Unternehmen mit seinen fantastischen Leuten zu führen und zu neuen Erfolgen zu verhelfen", so der 42-Jährige zu seiner kommenden Aufgabe. "Bjørn war eine inspirierende Führungspersönlichkeit, und ich bin sehr dankbar für die gemeinsame Zeit."
Arne Freundt © Puma
Das Kompliment gibt Gulden zurück: "Arne hat mit mir neun Jahre direkt zusammengearbeitet, hat die Strategie mit aufgesetzt und wichtige Entscheidungen mitgetroffen und hat einen großen Beitrag zu Pumas Erfolg geleistet. Er kennt meine Stärken und Schwächen und ich bin mir sicher, dass er einen noch besseren Job machen wird als ich."
Héloïse Temple-Boyer, Vorsitzende des Puma-Aufsichtsrats ergänzt: "Mit Arne Freundt haben wir eine anerkannte Führungspersönlichkeit des Unternehmens als CEO gewonnen. Er ist der designierte Kandidat und die ideale Wahl, um den sehr erfolgreichen Weg von Puma fortzusetzen und das Momentum des Unternehmens weiter zu beschleunigen. Er trägt die Puma-Familie im Herzen. Wir danken Bjørn Gulden für seine hervorragenden Beiträge während seiner mehr als neun Jahre bei Puma, in denen er den Puma-Konzern zurück auf die Erfolgsspur gebracht hat und nun sichergestellt hat, dass er das Unternehmen in bester Form hinterlässt."
www.puma.com
www.adidas.com
Kommentar schreiben