Es ist Berlins – und höchstwahrscheinlich Deutschlands – bekanntester Club und auch der sagenumwobendste: das "Berghain" in Friedrichshain-Kreuzberg. Als am Mittwoch das Faze Mag plötzlich berichtete, dass der Techno-Club noch heuer schließen soll, ging ein Beben durch die heimische Medienlandschaft. Unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Insider, berichtete Faze, dass die "Berghain"-Betreiber "schlicht und einfach 'keine Lust' mehr und andere Lebensplanungen im Kopf" hätten.
"Weiß jemand etwas Genaueres?"
Die Meldung wurde in den Stunden und Tagen danach von anderen Medien übernommen und sorgte für internationale Schlagzeilen. Doch in der Zwischenzeit war der Insider wieder zurückgerudert: Jürgen Laarmann, Ex-Herausgeber des Szenemagazins Frontpage, meldete sich am Freitag in einem Facebook-Post zu Wort und gestand, der vom Faze Mag zitierte Insider zu sein. "Ich habe zugegeben das Gerücht von der Schließung gepostet, versehen mit dickem Fragezeichen und der Abschlussfrage: Weiß jemand etwas Genaueres?" Daraufhin habe es ein paar Telefonate "mit Leuten die Genaueres wissen" gegeben, woraufhin er das Ganze "wenige Stunden später" richtiggestellt habe.
Laarmann beklagt sich zudem, dass das Faze Magazin eine Meldung über die angebliche Schließung brachte, ohne mit ihm zu sprechen. Dafür hätten Bild und B.Z. bei ihm nachgefragt, nachdem ihnen sein Facebook-Post, in dem er über die Schließung schrieb, zugespielt worden war. "Denen habe ich gesagt, dass es eine Fehlinfo war und sie haben auf weitere Berichterstattung verzichtet", so Laarmann.
Keine Reaktion von den Betreibern
Die "Berghain"-Betreiber selbst haben sich zu den Gerüchten über die Schließung bisher nicht geäußert. Ein Indiz, dass diese aber zumindest nicht komplett aus der Luft gegriffen sein dürften, ist die Tatsache, dass die Booking-Agentur Ostgut-Booking, die zum Club gehörte, Anfang Februar aufgelöst wurde.
www.berghain.berlin
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