Die weltweiten Sanktionen gegen Russland entfalten zunehmend ihre Wirkung. Nicht nur der Bevölkerung machen die Einschnitte zu schaffen, auch die Wirtschaft kränkelt. Auch jene Industrien, die für das russische Militär von Bedeutung sind. Aus einem vom US-Portal Politico geleakten Papier vom Verteidigungsministerium in Moskau geht hervor, dass der Kreml Probleme mit dem Nachschub von Hightech-Waffen hat. Vor allem Halbleiter, Hauptbestandteil der für moderne Waffensysteme unabdingbaren Mikrochips, gehen dem Kreml langsam aber sicher aus.
Schon seit längerer Zeit versuche Moskau fehlende Teile wie Halbleiter, Dioden und Transistoren auf dem Schwarzmarkt zu besorgen, heißt es aus Kiew. Auf der Shopping List von Putin stünden laut Politico vor allem Güter von Unternehmen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, den USA, Japan und Taiwan. US-Berichten zufolge hätte Russland im Westen produzierte Mikrochips sogar schon aus Haushaltsgeräten wie Spülmaschinen aus- und in militärisches Gerät wieder eingebaut.
Die Optionen werden weniger
Beobachter fürchten, dass sich Russland das fehlende Material nebst seinen Versuchen am Schwarzmarkt auch über Peking als Zwischenhändler besorgen könnte. Dass Russland die fehlenden Teile zwischenzeitlich selbst produzieren könnte, ist eher unwahrscheinlich. Immerhin handle es sich dabei um jahrzehntelang erforschte Technologie. Das Know-how darüber wird von den Unternehmen streng unter Verschluss gehalten.
Im Jahr 2017 hielt Putin eine Rede vor Studenten in der russischen Stadt Jaroslawl über Technologie und Künstliche Intelligenz im Speziellen. "Wer in dieser Technologie führend ist, der wird Herrscher der Welt sein", erklärte er damals. Wie es aussieht, dürfte Russland nicht dazugehören.
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