Im August wurde bekannt, dass der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont (Farfetch) 48 Prozent der Anteile an Yoox-Net-a-Porter übernimmt. Damit entsteht ein neuer Megaplayer im Online-Modehandel, der neben Zalando zu dem ECommerce-Rückgrat der Modeindustrie werden wird. Seitdem wird auch zunehmend klar, was das Topmanagement mit den einzelnen Brands Farfetch, Net-a-Porter und Yoox vorhat.
Während Farfetch als Marke schon felsenfest im Luxussegment verankert ist, soll Net-a-Porter für kuratierten Luxus stehen und eine im Vergleich etwas ältere Zielgruppe ansprechen. Bei Yoox wird der Fokus verstärkt auf Abverkäufe gelegt, bald soll auch Second Hand-Ware offeriert werden. Zudem wird der Marktplatz-Charakter der Plattform eine noch größere Rolle spielen.
Starke Präsenz in Südeuropa
Der italienische Fashion-Handler ist in Südeuropa schon seit langem etabliert. Im Januar dieses Jahres kam es zu einem großen Rollout. Damals startete Yoox mit Online-Marktplätze in 27 europäischen Ländern. Die Marketplace-Strategie, die es Händlern ermöglicht direkt über die Plattform zu verkaufen hat zu einem Angebots-Boost geführt: Aktuell sind 300 Verkäufer aktiv und haben das Sortiment seitdem um über 300.000 Produkte auf 2.500 Fashion Brands erweitert. Außerdem wurde das Angebot auf die Kategorie "Home Décor + Art" erweitert. Beauty soll auch noch folgen.
Besonders wer auf italienische Mode steht kommt hier auf seine Kosten. Dessen ungeachtet: Für Händler aus Deutschland ist die Seite aufgrund des neuen, mächtigen Eigners und ihrer speziellen Ausrichtung äußerst interessant. Nebst starker Präsenz in Südeuropa stehen weitere Märkte wie der Mittlere Osten und die USA auf dem Expansionsplan. Händler, die bereits über Yoox anbieten, berichten von einer ungewöhnlich schnell über die Bühne gehenden Integration. Beim Service, allen voran Logistik, Advertising und Kundenservice, bestehe jedoch noch Luft nach oben.
www.yoox.com
www.net-a-porter.com
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