Seit den Kontroversen rund um Influencer Fynn Kliemann im Mai (LEADERSNET berichtete), ließ es Satiriker Jan Böhmermann über die Sommermonate etwas ruhiger angehen. Doch jetzt sorgt der Entertainer bereits wieder für Schlagzeilen. Diesmal hat der 41-Jährige das Apotheken-Logo ins Visier genommen.
"Könnte man da nicht mal was Geileres machen?"
In der Folge "Gesund durch die Schwangerschaft" vom 27. August des Podcasts "Fest und Flauschig", den er höchst erfolgreich gemeinsam mit Olli Schulz betreibt, kritisiert Böhmermann, dass das Logo aus der Nazizeit stammt. Es wurde nämlich 1936 eingeführt, um ein einheitliches Logo mit hohem Wiedererkennungswert zu haben, damit Passant:innen auf der Straße sofort erkannten, wo eine Apotheke zu finden war.
Das rote Fraktur-A wurde vom Werbegrafiker Ernst Paul Weise entworfen. Hatte er links unten ein weißes Kreuz vorgesehen, wurde dieses durch einen NS-Funktionär – dem Reichsapothekerführer Albert Schmierer – durch die sogenannte Lebensrune ersetzt. Nach dem Krieg wurde die Rune wieder durch Schlange und Kelch getauscht. "Im Grunde genommen ist es eigentlich immer noch ein Nazizeichen, was da dranhängt an deutschen Apotheken", findet Böhmermann. Zudem sehe es "total scheiße aus". Vor diesem Hintergrund wünscht sich der Entertainer ein neues Apotheken-Logo: "Könnte man da nicht mal was Geileres machen?"
Ernst Paul Weise wurde übrigens, kurz nachdem er das Logo entworfen hatte, wegen eines fehlenden Ariernachweises seiner Frau Eva Stern, einer Jüdin, vorübergehend aus der "Reichskammer der bildenden Künste" mit Berufsverbot ausgeschlossen.
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