Das sind die beliebtesten und unbeliebtesten Flughäfen Deutschlands

AirHelp-Analyse: Vor allem kleinere Flughäfen schneiden positiv ab.

Nachdem der neue Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg (BER) bereits während seiner Erbauung für zahlreiche negative Schlagzeilen sorgte, führt der Flughafen diesen Trend seit seiner Inbetriebnahme fort. Kein Wunder also, dass der Flughafen bei seinen Gästen bislang eher unbeliebt zu sein scheint. Ein Eindruck, der jetzt durch eine Analyse von AirHelp bestätigt wird. Die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte hat die 20 deutschen Flughäfen mit mehr als 500 Google-Bewertungen untersucht und nach ihrer Beliebtheit geranked.

Umstrittener Chaos-Flughafen

Als unorganisiert und "Chaos-Baustelle" wurde der neue Hauptstadtflughafen schon vor seiner Inbetriebnahme bezeichnet. Bezeichnungen, die der Flughafen nur schwierig abschüttelt: Betriebschaos während der Osterferien, schlechte Wegführung, lange Wartezeiten oder gar fehlende Steckdosen an den Sitzplätzen haben dem BER den letzten Platz des Rankings verpasst. Bei durchschnittlich 3,2 von fünf Sternen auf Google mit über 14.000 Bewertungen scheint dieser Flughafen nicht zu überzeugen.

Ein unzufriedener Fluggast schreibt dazu: "Als Flughafen völlig nutzlos und unorganisiert. In den Parkhäusern geht es schon los. Winzige Hinweisschilder, keine stringente Pfeilführung zum Terminal. Drinnen noch Bauzaun, schnelles Vorankommen wird aktiv verhindert. Keine Rollbänder, dafür aber Vereinzelungsschleusen."

Auf dem vorletzten Platz landet derweil der "kleine Bruder" des größten deutschen Flughafens Frankfurt am Main, Frankfurt Hahn. Dieser ehemalige US-amerikanische Militärflughafen schafft es mit fast 3.000 Bewertungen nur auf durchschnittlich 3,3 von fünf Sternen und verpasst so nur knapp den letzten Platz. Den drittletzten Platz teilen sich mit 3,7 von fünf Sternen die Flughäfen Hannover (ca. 4.000 Bewertungen), Dortmund (ca. 5.000 Bewertungen) und Weeze (ca. 1.800 Bewertungen).

Viel Diskussionsbedarf bei großen Flughäfen

Dass größere Flughäfen auch größeres Diskussionspotenzial mit sich bringen, liegt auf der Hand. Wenig überraschend also, dass Deutschlands größter Flughafen, der "Fraport" bei Frankfurt am Main, mit mehr als 36.000 Bewertungen und einer Kapazität von 70 Millionen Passagieren im Jahr hier ganz klar auf Platz eins steht. Was die Beliebtheit angeht, so schafft es dieser Flughafen mit vier von fünf Sternen jedoch lediglich auf Platz fünf.

Der zweitgrößte Flughafen München hat derweil auch die zweitmeisten Bewertungen: Circa 18.000 Bewertungen sammelte Google über diesen Flughafen, welcher es mit 4,2 von fünf Sternen noch auf den dritten Platz schafft. Der drittgrößte Flughafen nach Kapazität ist BER und hat auch die drittmeisten Bewertungen mit circa 14.000 Stück. Wie bereits erwähnt, landete dieser Flughafen dennoch auf dem letzten Platz des Rankings.

Klein, aber oho

Kleinere Flughäfen scheinen bei weniger Fluggästen nicht so viel falsch machen zu können: Während der BER für 46 Millionen Fluggäste im Jahr ausgelegt ist, beträgt die Kapazität beim Gewinner des Rankings Flughafen Münster-Osnabrück "nur" 4.000.000 Passagiere. Die 913 Bewertungen verpassten dem Flughafen im Schnitt 4,4 von fünf Sternen und machen ihn so zum Gewinner des Rankings.

Um gerade mal 0,1 Sterne verpassen die zweitplatzierten Flughäfen Friedrichshafen und Nürnberg den ersten Platz: 529 und 2549 Bewertungen verleihen diesen Airports eine durchschnittliche Bewertung von 4,3 von fünf Sternen. Den dritten Platz mit 4,2 von fünf Sternen auf Google teilen sich derweil die Flughäfen Paderborn-Lippstadt (657 Bewertungen), Leipzig-Halle (2.209 Bewertungen) und München (18.083 Bewertungen).

© AirHelp
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"Viele Passagiere beschweren sich vor allem über lange Wartezeiten, verwirrende Wegführungen und schlechte Einrichtungen. Vor allem bei den Wartezeiten darf man jedoch nicht vergessen, dass für diese oftmals auch die Fluggesellschaften verantwortlich sind, welche beispielsweise in den Herbstferien 2021 durch zu wenig Personal an Check-In Schaltern für extreme Wartezeiten sorgten", kommentiert Julián Navas, Rechtsexperte bei AirHelp, die Ergebnisse. "Betroffene Passagiere sollten in solchen Fällen, ob Ihnen Ersatzleistungen oder sogar eine Entschädigung gemäß der Europäischen Fluggastrechteverordnung zusteht. Letztere wurde schließlich eingeführt, damit die Fluglinien ihre Pünktlichkeit erhöhen."

www.airhelp.com

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