Kaum jemand kennt diesen Modekonzern, dabei liegt er im Ranking der wertvollsten Start-ups der Welt auf Platz drei, gleich nach Elons Musks Raumfahrtfirma SpaceX: Das chinesische Unternehmen Shein produziert sogenannte Ultra-Fast-Fashion, extrem billige Mode in Echtzeit, die es ganz schamlos von Mitbewerbern abschaut. Mit der Methode hat es sich auch in Rekordzeit unter die größten Modeplayer katapultiert. Mit einer Bewertung von 100 Milliarden Dollar ist es mittlerweile mehr wert als der Zara-Mutterkonzern Inditex und H&M zusammen.
Mehr Tech- als Modekonzern
Angepriesen wird die Ware vornehmlich von Influencern auf Social-Media-Kanälen wie TikTok, wodurch der Konzern schnell herausfindet, wenn etwa ein Top "viral" geht, ergo stark nachgefragt wird. Auf der anderen Seite ist Shein so nah an chinesische Produktionsstätten angebunden, wie kaum ein anderer Modehersteller. Er ist dadurch in der Lage ebendieses viral gehende Top binnen schwindelerregend kurzer Zeit in riesigen Massen produzieren zu lassen. Oder eben nur in kleinen Stückzahlen zu produzieren und zu experimentieren, welche sogenannten Mikrotrends gerade wie stark nachgefragt werden.
Der Spiegel schreibt, dass es sich bei Shein um den ersten Modekonzern handelt, der sich gar nicht für Mode interessiert. Es handle sich nur mehr um einen Technologie-Konzern, für den Kleidungsstücke nur noch Datenpunkte sind, die aus der Genauigkeit von Empfehlungs-Algorithmen hervorgehen. Die Kleidungsstücke bestehen somit in der Regel aus dem günstigsten Rohstoff Polyester.
Erster Pop-up-Store in Berlin
Nun eröffnet der fragwürdige Shooting-Star aus China sein erstes stationäres Geschäft in Deutschland. Am Berliner Ku’damm hat noch bis zum 6. August ein Pop-up-Store geöffnet, in dem eine neue Sommerkollektion gezeigt wird. Gekauft werden kann sie direkt dort nicht, sondern nur online. Dafür gibt es im Shop auch eine Tauschbörse, Beauty-Umstyling-Experten, eine Eis- und Café-Bar sowie Workshops. Der Shop ist in Zusammenarbeit mit Klarna entstanden.
www.shein.com
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