Das Berliner Unternehmen Theion hat bereits 16 Patente eingereicht, für Batteriezellen, die eine Verdreifachung der Reichweite von E-Autos mit sich bringen könnten – und das zu wesentlich geringeren Kosten als bisherige Modelle. Sie kommen ohne Nickel, Mangan und Kobalt aus.
Dafür bestehen die Kathoden (die negative geladene Elektrode des Akkus – Anm. d. Red.) zu einem Großteil aus Schwefel in kristallinem Zustand – einem Material also, das in der Industrie häufig als Abfall anfällt und entsprechend günstig ist. Zum Vergleich: Derzeit kostet Material für Kathoden um die 20 Euro pro Kilo, während mit dieser neuen Technologie nur mehr mit 20 Cent zu rechnen ist. Ein weiterer Benefit ist die deutlich höhere Umwelt- und Sozialverträglichkeit.
Erste Tests in der Raumfahrt
Die Lithium-Schwefel-Zellen, an denen Theion arbeitet, sollen eine dreimal so hohe Energiedichte haben wie die aktuell dem Standard entsprechenden Lithium-Ionen Zellen. Zudem können sie den Strom dank eines Festelektrolyten viel schneller aufnehmen. Bis Ende des Jahres, so der Plan von CEO Ulrich Ehmes und seinem Team, sollen erste Muster auf einer Berliner Pilotanlage gefertigt werden. Erprobt werden sie zunächst in der Luft- und Raumfahrt. Vorstellbar ist für den Geschäftsführer auch der Einsatz in Lufttaxen, Smartphones, Laptops und in der Autoindustrie.
Erfunden hat die "Kristall-Batterie" der Slowake Marek Slavik. Der Co-Gründer und Spezialist für Nanotechnologie fungiert noch heute als Cheftechnologe im Unternehmen. Hauptinvestor des Start-ups ist die Holding Team Global von Lukasz Gadowski, die unter anderem an Volocopter und Delivery Hero beteiligt ist. Für weitere Investoren sei man Ehmes zufolge offen, zumal zum Bau einer Gigafactory noch erheblicher Kapitalbedarf bestünde. (no)
www.theion.de
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