Ukrainischer Seemann versucht Yacht von russischem Waffenhändler zu versenken

Der 54-Jährige arbeitete zuvor zehn Jahre lang auf der 48 Meter langen "Lady Anastasia".

Offenbar verärgert vom Angriff der Russen auf die Ukraine, hat ein ukrainischer Seemann zu Selbstjustiz gegriffen. Wie die mallorquinische Zeitung Ultima Hora berichtet, hat der 54-Jährige versucht die Yacht eines russischen Waffenhändlers im Hafen Port Adriano auf Mallorca zu versenken. Taras O. arbeitete zehn Jahre lang als Chefmechaniker für Alexander Mikheew – CEO von Rosoboronexport, dem größten russischen Waffenexporteur – auf dessen Yacht "Lady Anstasia" gearbeitet.

Als er am Samstag im Fernsehen die Bilder von einer russischen Rakete sah, die in ein ukrainischen Wohnkomplex einschlug, platzte ihm jedoch der Kragen. Laut Gerichtsunterlagen, die Ultima Hora vorliegen, glaubte Taras, dass die sieben Millionen teure Yacht seines Bosses mit Waffen finanziert wurde, die jetzt zum Töten seiner Landsleute eingesetzt werden.

Zudem war er davon überzeugt, dass die Rakete, die den Wohnkomplex getroffen hatte, von Mikheew hergestellt worden sei. Also begab sich der Ukrainer in den Maschinenraum des 48 Meter langen Schiffes, um zuerst dort ein Ventil zu öffnen und dann noch ein weiteres im Mannschaftsquartier. Die Crew forderte er auf die "Lady Anastasia" zu verlassen, bevor sie sank. Komplett unter ging das Schiff zwar nicht, aber der Maschinenraum wurde durch das eindringende Wasser schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Anschließend stellte sich Taras O. der Polizei. Bei der Befragung durch diese gab er an, dass er "gar nichts" bereue und seine Tat wiederholen würde: "Der Besitzer des Schiffs ist ein Krimineller, der seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Waffen verdient, die jetzt Ukrainer töten." Der 54-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt. Jetzt will er zurück in seine Heimat, um bei den Kämpfen gegen die Russen zu helfen: "Ich habe meine erste Schlacht verloren, das Versenken des Schiffes meines russischen Chefs. Aber die nächste werde ich gewinnen." (as)

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV