Payments Europe Studie
Karte überholt Bargeld: Karten erstmals Lieblingszahlungsmittel der Deutschen

| Redaktion 
| 02.04.2025

Lange galt Deutschland als Land der Barzahler – im Supermarkt, beim Bäcker, in der Kneipe. Doch dieser Ruf bröckelt. Eine neue Studie des Branchenverbands Payments Europe offenbart: Die Kartenzahlung hat sich zur meistgenutzten Zahlungsform in der Bundesrepublik entwickelt.

Demnach gaben 93 Prozent der befragten Verbraucher an, im vergangenen Jahr mit Karte bezahlt zu haben – mehr als diejenigen, die auf Bargeld setzten (88 Prozent). Ausschlaggebend seien vor allem die einfache Handhabung, die höhere Sicherheit und die zunehmende Akzeptanz im stationären Handel, so der Verband. Auch Online-Zahlungen werden von der Mehrheit der Verbraucher mittlerweile als sicher wahrgenommen.

Der Wandel zeigt sich nicht nur im Verhalten der Kundschaft, sondern auch bei den Händlern. Zwar bleibt Bargeld für 63 Prozent von ihnen die beliebteste Zahlungsart – ein Wert, der zehn Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt liegt. Doch der Blick auf die Umsätze offenbart eine andere Entwicklung: Aktuell entfallen 38 Prozent des Händlerumsatzes auf Kartenzahlungen, Bargeld kommt in der Studie nur noch auf 35 Prozent. In den kommenden fünf Jahren erwarten die Händler einen weiteren Rückgang des Barumsatzes auf 27 Prozent. Der Anteil der Kartenzahlungen dürfte auf 42 Prozent steigen.

"Die Entwicklung ist eindeutig: Deutsche Verbraucher wollen und nutzen zunehmend mehr Kartenzahlung – dank einfacher Handhabung, mehr Sicherheit und höherer Effizienz im Zahlungsprozess", sagt Greta Schulte, Vorstandsmitglied bei Payments Europe und Director Government & Public Affairs bei der DKB.

Neben der gestiegenen Akzeptanz profitieren Händler offenbar zunehmend auch finanziell: 58 Prozent von ihnen berichten, dass die Kosten für Kartenzahlung in den letzten fünf Jahren gesunken seien. Fast 90 Prozent sind inzwischen der Meinung, dass die Vorteile dieser Zahlungsmethode die Kosten überwiegen. Auch die zunehmende Vielfalt an digitalen Bezahloptionen – etwa kontaktlos oder per Smartphone – wird von vielen als Fortschritt gewertet.

Kryptowährungen? Bleiben Vertrauenssache

Während Kartenzahlungen auf dem Vormarsch sind, bleibt das Vertrauen in Kryptowährungen als Zahlungsmittel gering. Laut der Studie stufen 77 Prozent der deutschen Verbraucher digitale Währungen wie Bitcoin als nicht vertrauenswürdig ein. Auch bei Echtzeitüberweisungen gibt es Vorbehalte: Viele sorgen sich vor Betrug und fehlender Rückerstattung im Falle eines Fehlers.

Anders sieht es bei Zahlungen im Internet aus. Zwei Drittel der Befragten fühlen sich hier sicher – und bei höheren Beträgen halten etwa 50 Prozent Kartenzahlung für die verlässlichere Methode.

 

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