Automobilbranche unter Druck
Continental setzt den Rotstift an: 3000 Stellen weltweit gestrichen

Die Krise in der Automobilindustrie hinterlässt tiefe Spuren: Continental, einer der weltweit größten Automobilzulieferer, kündigt eine massive Stellenstreichung an. Bis Ende 2026 sollen in der Forschung und Entwicklung weltweit 3000 Arbeitsplätze wegfallen – weniger als die Hälfte davon in Deutschland.

Das Unternehmen begründet die Maßnahme mit steigenden Kosten und der Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Schmerzhafte Einschnitte an deutschen Standorten

Besonders betroffen sind die Werke in Hessen und Bayern. In Frankfurt, dem größten Automotive-Standort des Unternehmens, sollen fünf Prozent der Belegschaft wegfallen. In Babenhausen sind rund zwölf Prozent der Mitarbeiter betroffen. Noch drastischer sind die Folgen in Nürnberg: Der gesamte Standort mit 140 Beschäftigten wird geschlossen. Auch Ingolstadt, Regensburg und Schwalbach bleiben nicht verschont, dort werden ebenfalls Stellen gestrichen.

Softwaretochter Elektrobit und Continental Engineering Services betroffen

Nicht nur die Kernbereiche von Continental sind betroffen – auch die Tochtergesellschaften Elektrobit und Continental Engineering Services stehen vor Einschnitten. Insgesamt fallen bei Elektrobit 480 Arbeitsplätze weg, davon 330 in Deutschland. Besonders hart trifft es die Standorte in Berlin, Stuttgart und Braunschweig. Bei Continental Engineering Services sind weltweit 420 Stellenstreichungen geplant, davon 330 in Deutschland. Continental betont zwar, dass ein Teil des Stellenabbaus durch natürliche Fluktuation erfolgen soll, betriebsbedingte Kündigungen werden jedoch nicht ausgeschlossen.

Kritik von Arbeitnehmerseite

Die drastischen Kürzungen stoßen auf heftige Kritik seitens der Arbeitnehmervertreter. "Wir sind zutiefst besorgt, dass sich diese Einschnitte zu einem umfassenden Kahlschlag in der Forschungs- und Entwicklungslandschaft ausweiten", erklärte Michael Iglhaut, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Continental, wie die BILD berichtet.

Hintergrund der aktuellen Sparmaßnahmen ist die geplante Abspaltung der seit Jahren angeschlagenen Autozuliefersparte. Continental will diesen Bereich als eigenständiges Unternehmen bis Ende 2025 an die Börse bringen. Ob die Kürzungen ausreichen, um das Unternehmen nachhaltig zu stabilisieren, bleibt abzuwarten.

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