Flugtaxi-Pionier kämpft ums Überleben
Lilium droht das endgültige Aus

Die Hoffnungen auf eine Rettung von Lilium schwinden Berichten zufolge. Das Millioneninvestment des slowakischen Unternehmers Marian Boček bleibt aus – und ohne frisches Kapital droht dem Flugtaxi-Startup die Regelinsolvenz. Kommt bis Freitag kein Geld, könnte es das endgültige Ende für den einstigen Hoffnungsträger der Luftfahrt bedeuten.

Letzte Rettung in Gefahr

Lilium kämpft seit Monaten ums Überleben. Nachdem die Bundesregierung im Herbst 2024 eine staatliche Unterstützung verweigerte, musste das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Ein Investorenkonsortium, angeführt von der Mobile Uplift Corporation (MUC), stellte daraufhin eine Finanzspritze von über 200 Millionen Euro in Aussicht. Das Ziel: Lilium retten, 800 Arbeitsplätze sichern und die Entwicklung der innovativen Senkrechtstarter fortsetzen.

Doch nun droht der Deal zu scheitern. Hauptinvestor Marian Boček hat die zugesagten 150 Millionen Euro bisher nicht überwiesen. Laut internen Berichten informierte das Management die Belegschaft bereits per Videocall über die dramatische Lage. Die Januar-Gehälter blieben aus, viele Mitarbeiter haben das Unternehmen bereits verlassen, und der Geschäftsbetrieb steht nahezu still.

Vertrauen in Lilium schwindet

Die Unsicherheit wächst – sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Investoren und Zulieferern. Die neue Lilium Aerospace GmbH konnte den Betrieb bislang nicht vollständig aufnehmen, während die insolvente Lilium GmbH und Lilium eAircraft GmbH ihre Vermögenswerte verwalten. Branchenexperten sehen eine erneute Insolvenz als wahrscheinliches Ende des Unternehmens.

Internen Berichten zufolge benötigt Lilium mindestens zehn Millionen Euro pro Monat zur Deckung der Fixkosten. Ohne die zugesagte Finanzspritze könnte die Zahlungsunfähigkeit schneller eintreten als gedacht. Besonders brisant: Boček soll weiterhin Interesse an der Finanzierung signalisieren, gibt aber keine klare Zahlungszusage.

Eine gescheiterte Vision?

Neben den finanziellen Problemen gibt es noch ein weiteres großes Hindernis: Lilium hat bis heute keinen erfolgreichen bemannten Testflug absolviert. Konkurrent Volocopter musste ebenfalls Insolvenz anmelden, was zeigt, wie schwierig es für Startups im Bereich urbaner Luftmobilität geworden ist.

Ob Lilium noch gerettet werden kann, entscheidet sich in den kommenden Tagen. Doch ohne konkrete Kapitalzuflüsse könnte das ambitionierte Unternehmen bald Geschichte sein. 

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