Mode „Made in Germany“ – das klingt erstmal nicht nach Haute Couture oder hypermodernem Streetstyle. Doch einige deutsche Designer und Labels haben sich in der Welt der Luxus- und Premium-Mode etabliert. Manche stehen für Minimalismus, andere für Glamour, wieder andere für innovative Sportswear. Was sie eint: Ihr unerschütterlicher Anspruch an Qualität und Design. Fünf Marken, fünf Geschichten – von Weltkonzernen bis hin zu kreativen Rebellionen.
Hugo Boss – Vom Schneiderbetrieb zur globalen Marke
Die Hugo Boss AG, gegründet 1924 von Hugo Ferdinand Boss in Metzingen, ist heute eine der weltweit bekanntesten Modemarken. Ursprünglich als Hersteller für Arbeits- und Uniformkleidung gestartet, entwickelte sich das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg zur führenden Adresse für maßgeschneiderte Herrenanzüge. Heute ist Hugo Boss ein Milliardenunternehmen mit einer starken Präsenz in der Premium- und Luxusmode für Damen und Herren. Die Boss-Familie zog sich 2007 aus dem Unternehmen zurück, doch der Name bleibt ein Synonym für deutsche Eleganz. Zuletzt hat das nach einem völlig erneuertem Markenauftritt, sowie einer innovativen Marketingstrategie ein Revival erlebt. Besonders die Gen Z steht auf Boss.
Escada – Der Glamour-Export aus Bayern
Die Geschichte von Escada beginnt 1978 mit dem Designer-Ehepaar Margaretha und Wolfgang Ley in München. Das Label machte sich in den 80er- und 90er-Jahren mit seinen farbenfrohen, luxuriösen Kreationen und opulenten Designs international einen Namen. Stars wie Claudia Schiffer oder Naomi Campbell trugen Escada auf den Laufstegen der Welt. Nach Insolvenz und mehreren Eigentümerwechseln gehört die Marke heute zur US-Firma Regent LP – doch der Escada-Stil bleibt eine Ikone deutscher Modegeschichte.
Jil Sander – Die Queen of Minimalism
Kaum eine deutsche Designerin hat die internationale Modewelt so geprägt wie Jil Sander. 1968 gründete sie in Hamburg ihr eigenes Label, das für puristischen Chic, klare Linien und luxuriöse Materialien steht. Ihre reduzierten Designs wurden besonders in den 90er-Jahren zum Markenzeichen der modernen Business-Frau. Nach mehreren Verkäufen an den Prada-Konzern und Rückkehrversuchen hat sich Jil Sander selbst aus dem Geschäft zurückgezogen – doch die Marke bleibt ein wichtiger Name in der deutschen Modewelt. Heute gehört sie zur japanischen Gruppe Onward Holdings.
Wolfgang Joop und Wunderkind – Deutschlands Moderebell
Wolfgang Joop ist einer der bekanntesten deutschen Designer und Mitbegründer der Modemarke Joop!, die 1986 mit luxuriöser Prêt-à-porter-Mode Furore machte. 1998 verließ Joop sein eigenes Unternehmen, das heute von der Holy Fashion Group geführt wird. Doch sein Talent ließ ihn nicht los: 2003 gründete er die Marke Wunderkind, die für avantgardistische, hochpreisige Kollektionen steht. Trotz wechselhafter Phasen bleibt Joop eine prägende Figur der deutschen Modewelt.
Bogner – Die deutsche Antwort auf Luxus-Sportswear
Die Münchener Marke Bogner, gegründet 1932 von Willy Bogner Senior, war ursprünglich auf hochwertige Skibekleidung spezialisiert. Dank innovativer Designs und luxuriöser Materialien wurde das Label zur bevorzugten Wahl für Wintersportler und Jetsetter. Auch heute bleibt Bogner eine feste Größe für stilvolle Performance-Wear – weit über den Skisport hinaus.
