Digitale Nägel - NFC Maniküre
Microchip Nails: Smarte Maniküre erobert die USA

| Redaktion 
| 09.10.2024

Wenn Technologie und Ästhetik verschmelzen: Ein neuer Nageltrend sorgt derzeit in den USA für Wirbel: Die NFC-Maniküre, bei der winzige Mikrochips auf die Fingernägel geklebt werden, ermöglicht kontaktloses Bezahlen, das Abspielen von Musik und den Austausch von virtuellen Visitenkarten. Und in Bälde wohl noch vieles mehr. 

Der technologische Kern hinter dem Trend ist die NFC-Technologie (Near Field Communication), die bereits in Smartphones und Kreditkarten Anwendung findet. "Es ist ähnlich wie bei einem QR-Code, aber noch einfacher“, erklärt die amerikanische Nagelkünstlerin Lori Ellen Howe, die den Trend maßgeblich mitgeprägt hat, gegenüber Byrdie. NFC-Chips ermöglichen es, Daten zu speichern und kontaktlos abzurufen. Der kleine Chip, der direkt in das Nageldesign integriert wird, kann Bankdaten, Telefonnummern oder Links zu sozialen Netzwerken speichern. So wird es möglich, mit einem Fingertipp auf das Bezahlterminal zu bezahlen oder den Lieblingssong auf Spotify abzuspielen.

Laut Howe gibt es verschiedene NFC-Chips, die sogar mit visuellen Effekten arbeiten: "Ein Typ Chip leuchtet auf, wenn das Handy entsperrt wird. Es ist eine echte Light-Show“. Das macht die Maniküre nicht nur praktisch, sondern auch zu einem modischen Statement.

 
 
 
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Telefonate über die Nägel führen?

Der Trend geht auf Jana Bobosikova, die CEO des Beauty-Unternehmens Kiki World, zurück. Ihre Firma, die auf innovative Beauty-Produkte spezialisiert ist, sieht in den Microchip Nails die Zukunft der Beauty-Industrie. Bobosikova ist überzeugt, dass die NFC-Chips in Zukunft noch vielseitiger werden könnten. "Vielleicht werden wir bald sogar in der Lage sein, Telefonate über unsere Nägel zu führen“, prognostiziert sie. Diese smarte Maniküre könnte somit nicht nur ein Trend bleiben, sondern eine Revolution im Alltag darstellen – von der Beauty-Behandlung bis hin zur Erweiterung der Funktionen eines Smartphones.

Wer sich die futuristische Maniküre selbst ausprobieren möchte, kann die Chips online kaufen und mithilfe einer App individuell programmieren. "Es ist wichtig, den Chip sicher in die Nagelstruktur einzubauen, idealerweise unter eine Schicht Gel oder Acryl“, betont Howe. Der Chip selbst ist hauchdünn und leicht wiederverwendbar – bei vorsichtigem Entfernen kann er in die nächste Maniküre integriert werden.

Deutschland hinkt den USA hinterher

Während die NFC-Maniküre in den USA bereits in zahlreichen Nagelstudios Einzug gehalten hat, ist die Technologie in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Hierzulande konzentrieren sich die meisten Nagelstudios noch auf klassische Designs wie French Nails oder dezente Farben. "Die Technologie wird in Deutschland noch etwas Zeit brauchen, um sich durchzusetzen“, meint Howe, "doch das ist erst der Anfang. Die Chips werden immer kleiner, und ihre Anwendungsmöglichkeiten werden sich in den kommenden Jahren rasant erweitern.“

Der Unternehmerin scheint es nur logisch, dass auch die Beauty-Industrie den technologischen Fortschritt aufgreift: "Niemand zückt mehr eine Kreditkarte für kleine Einkäufe, und mit einer Visitenkarte ist es dasselbe“, sagt Howe. Ob Microchip Nails tatsächlich zum neuen Standard werden oder nur ein kurzer Hype bleiben, wird sich zeigen. Die Verbindung von Technologie und Kosmetik scheint jedoch ein Feld zu sein, das noch großes Potenzial birgt.

 

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