Zahlen zum Raab-Comeback
Inga Leschek: "Was bringt Innovation, wenn sie am Publikum vorbeigeht?“

| Redaktion 
| 24.09.2024

Das doppelte Comeback von Entertainer Stefan Raab – erst im Boxring, dann mit neuer Show – ist abgewickelt. Zeit zur ersten Nachbereitung: In einem Interview teilt Inga Leschek, Chief Content Officer bei RTL Deutschland, aktuelle Zahlen sowie mittelfristige Ziele und erklärt, warum Innovation bei ihren Plänen letztlich eine untergeordnete Rolle spielt.

Nicht weniger als "das smarteste, was ich in meinem Leben gemacht habe“ ist der Deal zwischen Raab Entertainment und RTL für CCO Inga Leschek, wie sie dem Branchendienst DWDL in einem exklusiven Interview verrät. Im Gespräch bestätigt sie unter anderem, dass die neue Show des zurückgekehrten Unterhaltungsspezialisten auf absehbare Zeit beim hauseigenen Streamingdienst RTL+ verbleiben wird und schildert die Beweggründe dahinter.

So offenbart sie, dass RTL+ zum Endes des ersten Halbjahres bei etwa 5,6 Millionen Abonnenten stand und damit schon jetzt den "mit Abstand größten deutschen Streamingdienst“ darstellt. Profitabilität können die Kölner jedoch noch nicht vermerken, was sich Leschek zufolge bis Ende 2026 ändern soll. Als besonders wertvolle Zielgruppe identifiziert sie die 30- bis 59-Jährigen, die im "Streaming die nächsten großen Wachstumsschritte“ machen soll.

Zahlen zur Raab-Rückkehr

"Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ läuft ab sofort immer Mittwochabends. "Wir wollen neues Publikum für RTL+ gewinnen - und halten. Streamingdienste, die es schaffen, ihren Abo-Churn in den Griff zu bekommen, sind die, die am Ende das Spiel gewinnen und profitabel sind“, erläutert Leschek mit Blick auf die Exklusivität des Formats.

Und das angepeilte Publikum, intern als "Raab-Generation“ bezeichnet, ist offenbar erschienen: Die 30- bis 59-Jährigen machen demnach gut 80 Prozent der Menschen aus, die für das Comeback des Entertainment-Allrounders ein Abo bei RTL+ abgeschlossen haben. Mit diesem Neukundenzuwachs ist "DGHNDMBSR“ laut Leschke das bisher erfolgreichste RTL+ Original.

Genaue Streaming-Zahlen veröffentlichen die Kölner üblicherweise nicht, zum Anlass lässt die CCO jedoch wissen, dass die erste Episode des neuen Raab-Formats in den ersten fünf Tagen mehr als anderthalb Millionen Mal abgerufen wurde.

90 Millionen nur im Konjunktiv

"Er packt alles, was wir immer schon an ihm geliebt haben, in eine Sendung“, fasst Leschek das Konzept von Stefan Raabs neuer Show zusammen und betont, dass dieses nicht auf innovative Quantensprünge ausgelegt ist. "Wir waren mit ‘That’s my Jam’ letztes Jahr auch innovativ, haben sogar einen Fernsehpreis gewonnen - aber geschaut haben die Show ehrlicherweise nur wenige“, erinnert sie sich. "Also denke ich mir: Was bringt Innovation, wenn sie am Publikum vorbeigeht?“

Die Resonanz der Zuschauer auf Boxkampf und "DGHNDMBSR“-Premiere sowie Interaktionen in den sozialen Medien führt Leschek als Belege für das mitunter infrage gestellte Interesse der breiten Masse an: "Menschen, die mit Stefan Raab groß geworden sind, haben ihn vermisst – genauso wie sie ihn immer für seine besondere Art der Unterhaltung geschätzt haben.“

Keine konkreten Zahlen lässt sie sich derweil entlocken, wenn es um die Menge des angeblich an Raab Entertainment fließenden Geldes geht: Selbst, wenn die kolportierten "90 Millionen für Raab Entertainment stimmen würden, bliebe immer noch so viel Geld für all die anderen Produzenten und großartigen On-Air-Talents übrig“, beruhigt Leschek.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV