Final Fight / DGHNDMBSR
Top-Quote und neue Show: Das Wesentliche zum Raab-Comeback

| Redaktion 
| 15.09.2024

Nicht wenige Menschen dürften am Samstagabend instinktiv ProSieben eingeschaltet haben, um den dritten Showkampf zwischen Stefan Raab und Regina Halmich zu verfolgen. Für seine regelrecht religiös inszenierte Rückkehr nach mehrjähriger Bühnenpause ist der Entertainer jedoch bei RTL untergekommen – und das nach äußerst erfolgreichem Auftakt gleich für mehrere Jahre.

Natürlich hat Regina Halmich gewonnen und natürlich war der Boxkampf gegen Stefan Raab gewiss kein Leckerbissen für Kenner des Sports. Allerdings erhärtete sich Samstagabend ohnehin schnell der Verdacht, dass das lediglich über sechs Zwei-Minuten-Runden ausgetragene Duell nicht als eigentliches Highlight der Veranstaltung konzipiert war.

Nach ausschweifender Beweihräucherung des Rückkehrers nahm die von Clark präsentierte "Final Fight“-Nacht gegen 22 Uhr Fahrt auf und verriet allmählich, wofür das Produktionsbudget draufgegangen ist: Der Ring wurde imposant von der Decke des Düsseldorfer PSD Bank Dome herabgelassen, ehe Doro Pesch die professionelle Boxweltmeisterin Halmich zum Ring sang. Helge Schneider zögerte das vom Publikum heißerwartete Raab-Comeback mit einer Perfomance von "Katzeklo“ weiter hinaus.

Stairway from Heaven

Schließlich stieg Raab nach rund neunjähriger Öffentlichkeitsabstinenz (und gute zwei Stunden nach Übertragungsbeginn) von einer absurd großen Treppe hinab, die ihn von einem Ende der Arena direkt zum Ring führte. Der 57-jährige trug dabei den Fatsuit, mit dem er vor einigen Monaten erste Teaser für das Event gestreut hatte, und präsentierte den Song "Pa aufs Maul“ – eine Nummer, die soundtechnisch kaum typischer sein könnte und Raab als Retter der Unterhaltungsbranche anpreist.

 
 
 
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Die Gastbeiträge von Sido und Ski Aggu nutzte der Star des Abends, um sich unbemerkt seiner künstlichen Kilos zu entledigen und für die Enthüllung eines ordentlich trainierten Körpers in Pose zu werfen: Wie vielerorts erwartet wurde, sollte der Fatsuit einen möglichst starken Kontrast zur wahrscheinlich besten Form in Raabs Erwachsenenleben darstellen.

Im Ring hat diese jedoch keinen bemerkenswerten Unterschied gemacht; Raab atmete schon in der zweiten Runde schwer und hatte boxerisch keine Chance gegen Halmich. Ohne weiteren Nasenbruch brachte er den nicht übermäßig verbissen geführten Kampf über die Distanz - Sonntag hieß es allerdings, dass sich Raab eine Rippenfraktur zugezogen haben könnte.

Raab melkt die Show-Ankündigung

Wer Raab als Showman schätzt, kam sowohl vor als auch nach dem eigentlichen Kampf eher auf seine Kosten: Der beschriebene Einmarsch mit Riesentreppe wurde von allerlei Pyroeffekten begleitet und hätte wahrscheinlich auch beim verwöhnten US-Publikum für anerkennendes Nicken gesorgt.

Im Anschluss ans Match unterstrich Halmich, dass es sich mit der dritten Auflage nach 2001 und 2007 tatsächlich um den "Final Fight“ zwischen den beiden gehandelt hat, während Raab noch im Ring ankündigte, dass er mit einer neuen Show schon nächste Woche dauerhaft auf deutsche Bildschirme zurückkehren wird – mehr nach einer Dusche auf der Pressekonferenz.

Kurz nach dem Kampf kündigte Stefan Raab seine vollständige Rückkehr ins Showgeschäft an (Bild: RTL)

Gut aufgelegt verriet Raab dort, dass er bereits ab Mittwoch, 18. September als Moderator von "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" (#DGHNDMBSR) fungieren wird. Bei dem wöchentlichen Format treten Kandidaten in Quiz- und Actionspielen gegen den Namensgeber um die ebenfalls im Showtitel enthaltene Geldsumme an. Zudem will Raab in jeder Episode "Bewegtbild-Ereignisse in Streaming, Social Media und TV“ unter die Lupe nehmen – und das zeitlich weitgehend parallel zur Ausstrahlung von "TV Total“ auf ProSieben. Adressen für Tickets und Castings sind bereits eingerichtet.

Langfristiger RTL-Deal eingefädelt

Allerdings wird "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" keine Konkurrenz im linearen Fernsehen darstellen: RTL+, hauseigener Streaming-Service des Kölner Senders, darf ab sofort mit dem exklusiven Comeback des Entertainers für sich werben.

Dies geschieht vor dem Hintergrund einer zunächst auf fünf Jahre ausgelegten Zusammenarbeit zwischen Raab und RTL. Ersterer soll mit seiner Produktionsfirma Raab Entertainment außerdem "verschiedene aufsehenerregende Primetime-Shows“ entwickeln, für die der Eurovision-Song-Contest-Teilnehmer von 2000 zum Jahresende ebenfalls wieder persönlich vor die Kameras tritt.

Inga Leschek, CCO von RTL Deutschland, zeigt sich euphorisch: "Wir schreiben Fernsehgeschichte: die Nummer 1 bei der Nummer 1! Der Boxkampf von Stefan Raab gegen Regina Halmich war nur der Auftakt für eine viel größere Mission: Die Rückkehr von Stefan Raab ins Rampenlicht! Und das bereits ab nächster Woche auf Deutschlands führendem Streamingdienst RTL+ mit einem wöchentlichen Format. Wir sind sehr stolz darauf, eine fünfjährige Zusammenarbeit mit Stefan Raab vereinbart zu haben, in der er exklusiv für RTL Deutschland vor die Kamera treten wird. Wir freuen uns auf einzigartiges Entertainment von und mit dem Ausnahme-Kreativgenie.“

Und die Quoten zum Kampf?

Dürfen definitiv als Erfolg verbucht werden. Wie der zuverlässige Branchendienst DWDL dokumentiert, konnte die Übertragung des "Clark Final Fight“ im Schnitt 5,9 Millionen Zuschauer im Gesamtpublikum vor den Screen locken. Gegen 22:45 Uhr, zu Beginn des eigentlichen Boxkampfes, erreichte die Zuschauerzahl mit 7,98 Millionen ihre Abendspitze – in diesen Minuten band RTL rund 61,1 Prozent der Hauptzielgruppe (14 bis 49 Jahre) ans Programm.

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