Insolvenz bei Weltbild
Update: E-Books und Hörbücher können bis Ende September gesichert werden

| Redaktion 
| 27.08.2024

Im Juni hat die E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group einen Insolvenzantrag für eines ihrer Tochterunternehmen, die Weltbild GmbH & Co. KG, gestellt. Kommenden Samstag stellt der Händler nach über 75 Jahren den Betrieb ein – und Besitzer von papierfreien Buchvarianten könnten dadurch Zugriff auf ihre persönliche Bibliothek verlieren.

Betroffen von diesem potenziellen Verlust ihrer Literatursammlung sind in diesem Fall selbstverständlich nur Personen, die ihre E-Books oder Hörbücher bei Weltbild erworben haben. Diese hatten noch bis zum besagten Samstag, 31. August 2024 die Gelegenheit, dieses Szenario zu vermeiden – danach werden die gekauften digitalen Produkte nicht mehr über die Cloud des tolino-Webreaders abrufbar sein. Am Mittwoch hat Weltbild diese Frist bis zum Montag, 30. September verlängert.

Deshalb empfiehlt Weltbild seinen Kunden dringend, bis zum Stichtag alle gewünschten Titel herunterzuladen und über den Webreader etwa auf einen PC zu übertragen. Ausschließlich lokal gespeicherte E-Books und Hörbücher können auch im September noch genossen werden. Auf der eigenen Internetpräsenz stellt Weltbild eine detaillierte Anleitung samt FAQ für diesen Vorgang zur Verfügung.

Wie steht es um Gutscheine?

Vergleichsweise schlecht: Die Einlösung von Gutscheinen, die vor dem 10. Juni dieses Jahres erworben wurden, ist nicht mehr möglich. Wer eine Erstattung geltend machen möchte, muss seine Forderung nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens (voraussichtlich Sonntag, 01. September) zur Insolvenztabelle anmelden. Nur bis zu diesem Zeitpunkt wird außerdem die Einlösung von übrigem Guthaben gewährt, das nach dem 10. Juni erworben wurde – danach sind eventuelle Forderungen ebenso ein Fall für die Insolvenztabelle.

Im Zuge des Insolvenzantrags nannte die WB D2C Group "externe weltweite Krisenherde – insbesondere Ukraine und Israel – und damit verbundene Störungen der Lieferketten insbesondere durch immense Kostensteigerungen“ als Hauptgründe für die prekäre Lage; auch der "Eintritt neuer aggressiver Anbieter aus dem asiatischen Raum“ habe die Situation auf dem Markt verschärft.

Dem Börsenblatt und anderen Branchenmedien zufolge soll Thalia Interesse daran zeigen, zumindest die die Produktgruppen Bücher, E-Reader und elektronische Bücher von der Weltbild GmbH & Co. KG zu übernehmen.

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