Wie BauWatch den Bau-Boom schafft
Videoüberwachung im Baugewerbe: Ein Wachstumsmarkt trotz Krise

| Redaktion 
| 24.07.2024

Während die Bauwirtschaft in Deutschland mit sinkenden Aufträgen und steigenden Insolvenzen kämpft, erlebt die Branche der Baustellenüberwachung ein beeindruckendes Wachstum.

BauWatch, ein führendes Unternehmen in diesem Bereich, verzeichnet ein Umsatzwachstum von über 30 Prozent. Im Jahr 2023 erzielte BauWatch einen Umsatz von 91 Millionen Euro, wobei der deutsche Markt den größten Anteil daran hatte. Laut Geschäftsführer Klaus Maskort wuchs das Unternehmen im vergangenen Jahr um 33 Prozent und erwartet in diesem Jahr ein Wachstum von weiteren 32 Prozent. Mit diesen beeindruckenden Zahlen ist BauWatch innerhalb der Duisburger Haniel-Gruppe, zu der das Unternehmen seit 2021 gehört, der Spitzenreiter in puncto Wachstum, so laut eines Berichts der WirtschaftsWoche.

Investitionen in High-Tech-Sicherheit

BauWatch setzt auf hochmoderne Sicherheitstechnik, um Diebstähle auf Baustellen zu verhindern. Derzeit sind 5.000 Videotürme in Deutschland im Einsatz, und bis 2028 sollen es 12.000 sein. Diese Türme sind mit hochauflösenden Kameras und KI-gestützter Software ausgestattet, die verdächtige Bewegungen erkennt und sofort Maßnahmen einleitet. Besonders kostspielig sind autarke Geräte mit Solarzellen und Brennstoffzellen, die ohne Stromversorgung auskommen.

Neben BauWatch gibt es zahlreiche lokale Anbieter und internationale Konkurrenten wie VideoGuard. VideoGuard, das 2.200 Türme im Einsatz hat, plant ebenfalls ein starkes Wachstum von 20 Prozent. Diese Entwicklungen führen zu einer stärkeren Fragmentierung des Marktes, da immer mehr Sicherheitsunternehmen mobile Videotürme in ihr Angebot integrieren.

Erfolge in der Verbrechensbekämpfung

Die Effektivität der Überwachung durch BauWatch zeigt sich in beeindruckenden Zahlen: 2023 führte die Überwachung zu 72.123 Vertreibungen und 1.683 Verhaftungen. Die hohe Präsenz und Sichtbarkeit der Videotürme wirken zudem abschreckend auf potenzielle Diebe. Laut Bundeskriminalamt registrierte Deutschland im vergangenen Jahr 26.000 Baustellendiebstähle mit einem Gesamtschaden von 90 Millionen Euro.

BauWatch diversifiziert zunehmend in neue Märkte wie erneuerbare Energien und kritische Infrastruktur. Bereits 30 Prozent des Umsatzes stammen aus diesen Bereichen. Klaus Maskort betont die Notwendigkeit, das Geschäft breiter aufzustellen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Auch die Deindustrialisierung bietet Chancen, da ehemalige Fabrikgelände gesichert werden müssen.

Maskort erwartet angesichts neuer Wettbewerber Preiskämpfe und setzt auf technische Innovationen, um Vorsprung zu gewinnen. Ein KI-Tool filtert inzwischen 70 Prozent der irrelevanten Warnmeldungen heraus, was die Effizienz erhöht und Personalkosten senkt. Die Expansion in den Süden Deutschlands, insbesondere nach Baden-Württemberg und Bayern, bietet weiteres Wachstumspotenzial.

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