Volkszählungsergebnisse beeinflussen Länderfinanzausgleich
Zensus 2022: Milliardenverluste und unerwartete Mehreinnahmen für Bundesländer

| Redaktion 
| 09.07.2024

Der jüngste Zensus hat erhebliche Auswirkungen auf den Länderfinanzausgleich. Mehrere Bundesländer sehen sich durch die neu ermittelten Bevölkerungszahlen mit drastischen finanziellen Einbußen konfrontiert, während andere von den Veränderungen profitieren.

Die durch den Zensus 2022 erhobenen Daten zeigen, dass Niedersachsen etwa 170.000 Einwohner weniger hat als zuvor angenommen. Dies führt zu jährlichen Mindereinnahmen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Auch Bayern zählt zu den großen Verlierern: Mit rund 290.000 Einwohnern weniger wird der Freistaat ebenfalls erhebliche finanzielle Einbußen verzeichnen.

Gewinner und Verlierer im Überblick

Hamburg rechnet mit einem Minus von 190 Millionen Euro pro Jahr, Hessen mit Mindereinnahmen im unteren dreistelligen Millionenbereich und Berlin erwartet bis 2028 jährlich bis zu 550 Millionen Euro weniger aus dem Länderfinanzausgleich. Diese Rückgänge sind auf die nach unten korrigierten Bevölkerungszahlen zurückzuführen.

Nicht alle Bundesländer sind Verlierer. Nordrhein-Westfalen profitiert von einem geringeren Bevölkerungsrückgang und erwartet rückwirkend für 2022 und 2023 Mehreinnahmen von insgesamt rund 580 Millionen Euro. Auch Rheinland-Pfalz kann sich auf zusätzliche 50 Millionen Euro pro Jahr freuen, während das Saarland mit einem Plus von rund 200 Millionen Euro rechnet.

Auswirkungen und Ausblick

Die neuen Zensus-Daten werden nicht nur ab diesem Jahr, sondern auch rückwirkend berücksichtigt. Dies bedeutet für Länder mit starkem Bevölkerungsrückgang Nachzahlungen, während die Profiteure zusätzliche Mittel erhalten. Die endgültige Abrechnung der Jahre 2022 und 2023 erfolgt schrittweise.

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