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Ehrendoktor für Roger Federer: Die besten Momente seiner gefeierten Rede

| Redaktion 
| 13.06.2024

Tennisstar Roger Federer wurde an der US-Eliteuniversität Dartmouth mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um den Absolvent:innen in einer inspirierenden Rede Tipps mit auf den Weg zu geben. Für seine Ansprache wurde er nicht nur von den Studierenden, sondern auch im Netz gefeiert.

Federer begann seine Rede mit der humorvollen Bemerkung, dass es für ihn erst das zweite Mal sei, dass er einen Fuß auf ein College setze und dass er sich deshalb ein wenig außerhalb seiner Komfortzone bewege. Die schwarze Robe, die er zur Feier trug, sei ungewohnt für jemanden, der die letzten 35 Jahre fast täglich Shorts getragen habe. Die Aufmerksamkeit der Studierenden hatte Federer spätestens dann, als er eine kühne Parallele zog: "Dartmouth ist das Wimbledon des Beerpongs.“

Ein neuer Lebensabschnitt

Wie die Studierenden stehe auch er an einem Wendepunkt in seinem Leben. Nach seinem Rücktritt beginne für ihn ein neuer Lebensabschnitt. "Ich muss noch herausfinden, wie dieser nächste Abschnitt aussehen soll", sagte Federer und erwähnte, dass seine aktuellen Tätigkeiten als Tennis-Pensionär vor allem seine Vaterpflichten, Staubsaugen und "Online-Schach gegen Fremde“ umfassen.

Perfektion gibt's nicht

Der 42-jährige betonte, dass selbst für einen der besten Tennisspieler Perfektion unerreichbar sei. "Ich habe fast 80 Prozent der 1526 Einzelspiele gewonnen, die ich in meiner Karriere bestritten habe. Aber ich habe nur 54 Prozent der Punkte gewonnen.“ Damit verdeutlichte er, dass auch die Besten oft scheitern und dass man lernen müsse, den einzelnen Schlägen weniger Gewicht zu geben. "Wenn du um einen Punkt spielst, muss das in diesem Moment das Wichtigste der Welt sein. Aber wenn es vorbei ist, ist es vorbei."

Aus Niederlagen lernen

Federer sprach offen über seine schmerzhafteste Niederlage – das Wimbledon-Finale gegen Rafael Nadal 2008. "Rückblickend muss ich sagen, dass ich das Spiel beim ersten Punkt schon verloren habe. Ich sah auf der anderen Seite des Netzes einen Kerl, der mich zuvor bei den French Open deklassiert hatte, und dachte: 'Er ist hungriger als ich.' Erst nachdem ich die ersten zwei Sätze verloren habe, habe ich mich daran erinnert, dass ich der fünffache Wimbledon-Champion bin. Aber da war es schon zu spät." Diese Erfahrung habe ihn gelehrt, weiterzuarbeiten und zu kämpfen, trotz schmerzlicher Niederlagen.

Mühelosigkeit ist ein Mythos

"Wenn die Leute sagten, dass mein Spiel mühelos aussehe, war das zwar als Kompliment gemeint, aber es hat mich frustriert“, erklärte Federer. "Die Wahrheit ist, dass ich hart daran arbeiten musste, damit es so leicht aussieht.“ Er betonte, dass auch vermeintlich mühelos wirkende Leistungen oft das Ergebnis intensiven Trainings und harter Arbeit seien.

Für seine Rede erhielt Federer in den sozialen Medien viel Lob. Seine Worte seien "inspirierend“, "poetisch“ und "kraftvoll“ gewesen. Hier ist die 25-minütige Rede in voller Länge zu sehen:

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