An diesem Tag im Jahre…
Was bisher geschah: Der 17. April

| Redaktion 
| 16.04.2024

Die vielleicht bedeutendste Finanzierungsrunde aller Zeiten wird abgeschlossen, einer der wichtigsten Automobil-Manager der Moderne wird geboren und drei Männer fallen vom Himmel: Wir erinnern uns an ausgewählte Ereignisse, die die Welt am 17. Tag des vierten Monats geprägt haben.

Die Capitulación von Santa Fe

Am 17. April 1492 tragen die Bemühungen von Christoph Kolumbus endlich Früchte. Der in Italien geborene, aber in Portugal ansässige Seefahrer lässt sich schon Jahre vorher von der Idee überzeugen, dass Indien und China auch über eine Route gen Westen zu erreichen sein müssten – in Anbetracht dessen, dass andere Handelswege durch das Osmanische Reich erschwert werden, eine attraktive Option. Um sie in der Praxis auszuloten, ist Kolumbus auf Staatsoberhäupter als Investoren angewiesen, doch beim portugiesischen König Johann II. blitzt er mehrfach ab. In den östlichen Nachbargebieten zeigt das Königspaar aus Ferdinand II. von Aragón und Isabella I. von Kastilien zwar Interesse, lässt seine finanziellen Mittel aber in den Krieg gegen das Emirat Granada fließen.

Erst, als dieser gewonnen ist, nimmt die Sache mit der Fahrt wieder Fahrt auf. Die Forderungen des Entdeckers in spe lassen dabei sogar die selbstbewusstesten „Höhle der Löwen"-Kandidaten alt aussehen: Statthalterschaft über die auf seiner Reise entdecken Gebiete, ein Admiralstitel und ein zehnprozentiger Anteil an den erzielten Handelserlösen sollen es sein. Die sogenannte Capitulación (so bezeichnet man in Kastilien seinerzeit eine Urkunde zur Übereinkunft) wird heute vor 532 Jahren in Santa Fe unterzeichnet, macht Christoph Kolumbus besagte Zusicherungen und beauftragt ihn, den fernen Osten für die Krone von Kastilien über den Westen zu erreichen. Vier Monate später startet die erste Expedition; der Rest ist Geschichte...

Christoph Kolumbus, wie er von Sebastiano del Piombo portraitiert wurde (Bild gemeinfrei)

 

Der "wichtigste Manager seit 1971"

Am 17. April 1937 erblickt Ferdinand Piëch das Licht der Welt in der österreichischen Hauptstadt Wien. Sein weiterer Werdegang scheint ihm dabei mehr oder minder in die Wiege gelegt, schließlich ist kein Geringerer als Ferdinand Porsche sein Großvater mütterlicherseits. Nachdem Piëch ein Maschinenbaustudium mit einer Diplomarbeit rund um einen Formel-1-Motor erfolgreich abschließt, beginnt er seine professionelle Karriere (natürlich) bei Porsche, landet bis 1972 allerdings bei der VW-Tochter Audi und prägt dort das Markenbild.

Bekannt ist Ferdinand Piëch vor allem aufgrund seiner Ära bei Volkswagen selbst: Ab 1993 ist er Vorsitzender; zunächst bis 2002 des Vorstands und danach bis 2015 des Aufsichtsrats. Er übernimmt das Unternehmen in einer wirtschaftlich schwierigen Phase und führt es in den Folgejahren zurück an die Weltspitze der Branche, wozu neben innovativen Technologien auch eine verstärkte Internationalisierung (symbolisiert unter anderem durch den Kauf von Edelmarken wie Lamborghini oder Bugatti) beitragen. Das manager magazin wählt Piëch im Jahre 2011 zum "wichtigsten Manager seit 1971"; streitbare Personalentscheidungen oder eine intransparente Rolle im Abgasskandal werden ihm auf der Gegenseite noch zu Lebzeiten zur Last gelegt. 82-jährig stirbt Ferdinand Piëch 2019 in Rosenheim.

Weitere Geburtstagskinder des 17. April sind der Banker John Pierpont Morgan (1837), DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker (1927), Fußballspieler und -trainer Horst Hrubesch (1951), Schauspieler Sean Bean (1959) oder Tool-Frontmann Maynard James Keenan (1964).

Ferdinand Piëch bei der Eröffnung der Autostadt Wolfsburg im Jahr 2000 (Bild: Volkswagen)

 

Eine glimpfliche Landung

Am 17. April 1970 setzen die Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise mit ihrem Kommandomodul auf dem Südpazifik auf. Sechs Tage vorher starten sie unter den Augen des anwesenden Bundeskanzlers Willy Brandt vom Kennedy Space Center in Florida auf eine Mission, die sie zum Mond führen soll – doch in 300.000 Kilometern Entfernung zur Erde kommt es noch auf dem Hinweg zum folgenschweren Zwischenfall. Einer der Sauerstofftanks explodiert und veranlasst Swigert zu einer Aussage, die seitdem beinahe so oft wie Darth Vaders Vaterschaftsgeständnis leicht abgefälscht wiedergegeben worden ist: "Okay Houston, we've had a problem here."

Mehr als drei Tage lang improvisieren die Astronauten und profitieren unter anderem davon, dass Swigert an der Ausarbeitung der Notfallmaßnahmen für die Apollo-Kommandokapseln beteiligt war. Mit eisernen Nerven verschanzt sich das Trio für weite Teile der holprigen Rückreise in der (letztlich somit doch keinesfalls obsoleten) Mondlandefähre und kehrt erst zur Wasserlandung wieder in das schwer beschädigte Kommandomodul zurück. Fred Haise zufolge wog die Enttäuschung der Apollo 13-Crew darüber, den Mond nicht zu betreten, zunächst schwerer als die Ungewissheit einer Rückkehr.

Klingt nach einer filmreifen Geschichte? In dem naheliegend "Apollo 13" betitelten und zweifach oscarprämierten Streifen von Ron Howard aus dem Jahre 1995 schlüpfen Tom Hanks, Bill Paxton und Kevin Bacon in die Rollen von Lovell, Haise und Swigert.

Die Apollo-13-Crew bestehend aus Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise (Bild: NASA / gemeinfrei)

 

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