Lucy in the Sky with Diamonds
Am 16. April 1943 erkennt Albert Hofmann, dass es sich lohnen kann, vermeintlich gescheiterte Vorhaben mit ein bisschen zeitlichem Abstand noch einmal aufzugreifen: Fast fünf Jahre, nachdem er im Zuge seiner Forschung am Mutterkorn erstmals Lysergsäurediethylamid her- und im Tierversuch keine Wirkung feststellen konnte, registriert der Schweizer Chemiker eine halluzinogene Wirkung des Stoffes bei sich selbst. Mit gewecktem Interesse wiederholt er seinen Versuch drei Tage später; dieses Datum ist bis heute mit der "offiziellen" Entdeckung der psychoaktiven Wirkung von LSD verknüpft.
Hofmann steht seinerzeit im Dienst der Basler Firma Sandoz, die Ende der 1990er mit Ciba-Geigy fusionieren und zu Novartis, einem der größten Pharmaunternehmen der Welt, werden würde. Zunächst bringt Sandoz den Wirkstoff jedoch 1949 unter dem Namen Delysid auf den Markt; als sogenanntes Psychotomimetikum soll es Ärzten eine Möglichkeit bieten, die Gedankenwelt von Psychose-Patienten nachzuvollziehen – ein anschauliches Beispiel dafür, dass sich auch im Laufe des letzten Jahrhunderts noch jede Menge in der Welt der Medizin verändert hat.
Von gängigen Organisationen wird LSD heutzutage als nicht-abhängigkeitserzeugende Substanz eingestuft. Die Einnahme selbst gefährdet statt der körperlichen deutlich eher die psychische Gesundheit; zusätzliche Risiken für die Unversehrtheit können sich jedoch aus irrationalem Verhalten im Rahmen des Rausches ergeben. Zu therapeutischen Zwecken kommt LSD nur noch vergleichsweise selten zum Einsatz, während die Einnahme im Freizeitkontext üblicherweise auf dafür vorgefertigten Papierstücken stattfindet. Der Allgemeinheit bekannter wird LSD speziell in den 1960er-Jahren, als es sowohl in der Hippie-Kultur als auch beim berüchtigten CIA-Forschungsprogramm MKULTRA eine Rolle spielt.
Die Europäische Union wächst
Am 16. April 2003 finden die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten samt ihrer Außenminister in der wiederaufgebauten Stoa des Attalos auf der Athener Agora zusammen. Grund für die historische Kulisse: Ebenfalls anwesend sind die Vertreter jener Staaten, die an diesem Tag ihren Beitritt zur Europäischen Union besiegeln; namentlich Tschechien, Estland, Republik Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowenien und Slowakei. Die sogenannte EU-Osterweiterung tritt am 01. Mai 2004 offiziell in Kraft.
Das dazugehörige Dokument hat es im Übrigen in sich: Allein der vollständige Titel des EU-Beitrittsvertrags 2003 bringt es auf 121 Wörter beziehungsweise 977 Zeichen, da er alle involvierten Nationen fein säuberlich bei vollem Namen nennt. Der eigentliche Vertrag kommt schließlich auf rund 5000 Seiten. Seit dem Gipfeltreffen in Athen und der ersten Osterweiterung haben sich in zwei weiteren Schritten inzwischen auch Rumänien, Bulgarien und Kroatien der Europäischen Union angeschlossen.
Der erste Filmstar
Am 16. April 1889 erblickt Charles Spencer "Charlie" Chaplin im Londoner Bezirk Walworth das Licht der Welt. Aus schwierigen Jugendumständen macht er sich zunächst einen Namen als Theaterschauspieler mit bemerkenswertem Sinn für Komik, ehe das aufkommende Medium Film ab Mitte der 1910er Jahre sein professionelles Leben bestimmt. Gemeinsam mit den anderen Stummfilmdarstellern Douglas Fairbanks Sr., Mary Pickford und David Wark Griffith gründet er 1919 United Artists: Ursprünglich als Vertrieb für die Filme der Gründer gedacht, handelt es sich heutzutage um eine Filmgesellschaft unter dem Dach von Metro-Goldwyn-Mayer.
Im Laufe seiner Karriere schwingt sich Charlie Chaplin zum ersten Schauspieler auf, der in weiten Teilen der westlichen Welt große Bekanntheit genießt. Er gilt als Pionier des Kinos, was er unter anderem seiner Figur "The Tramp" zu verdanken hat – sein Erscheinungsbild mit kleiner Melone und kleinem Schnurrbart zu übergroßer Hose ist ikonisch. Revolutionär ist seinerzeit auch die gekonnte Verknüpfung von Slapstick und gesellschaftskritischen Tönen; am besten vermutlich durch "The Great Dictator" von 1940 verdeutlicht. Insgesamt wird Chaplin dreimal mit einem Oscar ausgezeichnet; zwei Jahre vor seinem Tod im Jahre 1977 schlägt ihn Königin Elizabeth II. zum Ritter.
Weitere Geburtstagskinder des 16. April sind Schauspieler Peter Ustinov (1921), Papst Benedikt XVI. Joseph Alois Ratzinger (1927), die Sängerin Dusty Springfield (1939), Margrethe II., Königin von Dänemark (1940), Formel-1-Teamchef Frank Williams (1942), Fußball-Weltmeister Pierre Littbarski (1960), Musik-Unternehmer Elvir Omerbegovic (1979) oder Schauspielerin Anya Taylor-Joy (1996).
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