NETFLIX SICHERT SICH WWE RAW
Wrestling-Zeitenwende: Flaggschiff verlässt das lineare Fernsehen

| Redaktion 
| 23.01.2024

Im Zuge eines fünf Milliarden US-Dollar schweren Deals wechselt die WWE zu Netflix. Prunkstück ist die wöchentliche Show „Monday Night Raw", deren Ausstrahlung für den Streamingdienst den bislang größten Vorstoß im Live-Sport-Bereich darstellt.

Anfang der Woche ging die 1600. Ausgabe von "Monday Night Raw" in New Orleans (US-Staat Louisiana) über die Bühne. Es handelt sich neben "Smackdown" um eines der zwei wöchentlichen Formate, mit dem World Wrestling Entertainment (WWE) durch die Vereinigten Staaten reist. Beide Shows werden in den USA live im linearen Fernsehen übertragen; "Raw" ist seit mittlerweile 31 Jahren jeden Montagabend auf Sendung.

Eine gerade im heutigen Zeitalter beachtliche Serie, die im Januar 2025 nichtsdestotrotz reißt: Wie beide Unternehmen am Dienstag vermeldeten, wird Netflix die neue Heimat der Show. Der Dienst sichert sich die exklusiven Übertragungsrechte in den USA, im Vereinigten Königreich, in Kanada und Lateinamerika; die Liste soll im Laufe der Zukunft um Regionen erweitert werden.

Hierzulande wird "Raw" mit zweitägiger Verschiebung am Mittwochabend auf Pro 7 Maxx ausgestrahlt – ob oder wann sich der Netflix-Deal darauf auswirkt, ist bislang nicht bekannt. "Außerhalb der USA" sollen zudem alle weiteren WWE-Formate, also neben "Smackdown" auch jährlich abgehaltene Premium Live Events wie "Wrestlemania" oder der "Royal Rumble", ab 2025 auf Netflix zu sehen sein. In einigen Regionen werden diese Events bislang auf dem hauseigenen Abo-Service WWE Network gezeigt. Wo dieses mittelfristig ersetzt wird, ist aktuell noch unklar.

The Rock rückt in den TKO-Vorstand auf

Wie CNBC berichtet, ist der frisch geschlossene Vertrag auf zehn Jahre ausgelegt und mit fünf Milliarden US-Dollar dotiert. Netflix soll nach fünf Jahren die Option erhalten, die Kooperation zu beenden oder aber um eine weitere Dekade zu verlängern. An der Börse hat sich das Wrestling-Beben im Übrigen bereits bemerkbar gemacht: Während es für die Netflix-Aktie kaum um ein Prozent nach oben ging, verzeichnete das Wertpapier der TKO Group (vereint WWE und UFC unter dem Dach einer Holding) zeitweise einen Anstieg von 20 Prozent.

Zusätzlich beflügelt wurde der TKO-Sprung mutmaßlich durch die beinahe etwas ins Hintertreffen geratene Ankündigung, dass Dwayne Johnson ab sofort im Board of Directors der Holding vertreten ist. Der heutzutage vor allem als Hollywood-Schauspieler erfolgreiche Johnson machte sich in der WWE als "The Rock" mit dem Showgeschäft vertraut und gilt vielen Fans des Sports Entertainment als lebende Legende.

"Dieser Deal ist transformativ", freut sich TKO-Präsident und COO Mark Shapiro. "Er bringt das can't-miss-Produkt der WWE mit der außergewöhnlichen globalen Reichweite von Netflix zusammen und schafft sichere Verhältnisse, um über Jahre vorhersehbar zu wirtschaften. Unsere Partnerschaft verändert und stärkt die Medien-Landschaft auf fundamentale Weise, vergrößert die Reichweite der WWE dramatisch und bringt Netflix wöchentliche Live-Termine."

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