Genossenschaftsbanken: Kreditwachstum verlangsamt sich

| Redaktion 
| 08.01.2024

Die Genossenschaftsbanken in Deutschland verzeichneten im abgelaufenen Geschäftsjahr ein solides Wachstum im Kreditgeschäft, konnten jedoch nicht an die hohen Raten der Vorjahre anknüpfen. Laut vorläufigen Daten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) stiegen die Kredite der 697 Genossenschaftsbanken um 2,8 Prozent auf insgesamt 778 Milliarden Euro.

BVR-Präsidentin Marija Kolak fordert verlässliche Rahmenbedingungen für künftiges Wachstum

"Die Zinswende der Europäischen Zentralbank hat das Kreditwachstum der Genossenschaftsbanken erwartungsgemäß gedämpft. Aber auch weitere Faktoren wie die konjunkturellen Unsicherheiten, der Kaufkraftentzug durch die hohe Inflation und die stark eingetrübten Aussichten auf dem Wohnimmobilienmarkt haben zu einer deutlich geringeren Kreditnachfrage geführt", sagt BVR-Präsidentin Marija Kolak. "Angesichts des nach wie vor hohen Investitionsbedarfs in den Wirtschaftsstandort Deutschland, vor allem in Bereichen der Dekarbonisierung und Digitalisierung dürfte die Kreditnachfrage aber im kommenden Jahr allmählich wieder zunehmen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Bundesregierung für mehr Planungssicherheit sorgt und die Investitionsanreize stärkt."

Im Fokus des vergangenen Geschäftsjahres standen vor allem langfristige Wohnbauforderungen, während höhere Kreditzinsen und ein rückläufiger Mittelbedarf für Anlageinvestitionen die Firmenkundenkredite beeinflussten. Die Firmenkundenkredite wuchsen 2023 um 4 Prozent auf 415 Milliarden Euro.

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