Das Weihnachtsgeschäft, der Sommerschlussverkauf, Black Friday und Cyber Monday – es mangelt dem Handel keineswegs an vorherseh- und planbaren Zeiträumen und Aktionen, die die Kauflust der Kundschaft traditionell ankurbeln. Mit einem aktuellen Report weist eBay Ads darauf hin, dass es sich für ambitionierte Händler ausgesprochen bezahlt machen kann, darüber hinaus ein genaues Auge auf sogenannte „spontane Kaufanlässe" zu werfen.
„Viele Kaufanlässe ergeben sich erst aus aktuellen Entwicklungen oder basieren auf spontanen Ereignissen", führt Arnaud Valion Gueutal, seines Zeichens Director Central Europe Advertising von eBay Ads, aus. „Um diese Umsatzpotenziale für sich zu nutzen, gilt es die aktuellen Trends und Geschehnisse in Sport, Politik und Entertainment stets im Blick zu behalten und passende Produkte mit gezielten Werbemaßnahmen im richtigen Moment sichtbar zu platzieren."
Obwohl sich die geteilten Angaben lediglich auf eBay beziehen, liegt ein zumindest grundsätzlich ähnlicher Einfluss auf sonstige Anbieter nahe.
Wetter, Weltmeister und Todesfälle
Wärme hat in mehr als einer Beziehung zu einer spürbaren Veränderung des Kaufverhaltens im Vergleich zum Vorjahr geführt. Die politische Debatte um Wärmepumpen trieb die Verkäufe von Energie- und Heiz-relevanten Produkten wie Solarpanels demnach um 40 Prozent in die Höhe, während tragbare Klimaanlagen und Cooling Sprays zur Bekämpfung der Sommerhitze um 50 beziehungsweise 40 Prozent häufiger über eBays digitale Ladentheke gingen.
Auch einzigartige Events wie die Krönung von Prinz Charles zum amtierenden König Englands oder der erstmalige Gewinn der Basketball-Weltmeisterschaft durch das deutsche Team hatten einen unmittelbaren Einfluss auf getätigte Einkäufe: Merchandise zu King Charles steigerte sich um royale 610 Prozent, die selbst die um 320 Prozent gesteigerte Nachfrage nach der Arbeitskleidung von Dennis Schröder in den Schatten stellen. Eine fulminante Steigerung von 6100 Prozent verzeichnen zudem Fanartikel des Al-Nasser FC, dem der Transfer von Cristiano Ronaldo offensichtlich die gewünschte Aufmerksamkeit beschert hat.
Und so zwiespältig man dabei auch empfinden mag – der Tod einer bekannten Persönlichkeit beflügelt die Umsätze, die sich durch sie generieren lassen, zumindest temporär. Das suggeriert nicht nur ein Anstieg um 610 Prozent der bei eBay verkauften Sinead O'Connor-Schallplatten, sondern auch die um 590 Prozent zusätzlich abgesetzten Tina-Turner-Shirts und um 140 Prozent mehr erworbene Roger-Whittaker-CDs.
Auf Swifties ist Verlass
Unter den noch lebenden Popstars ließen sich ebenfalls Absatzsprünge in dreistelliger Höhe verzeichnen. Keiner von ihnen dominierte 2023 dabei so stark wie Taylor Swift, die mit Releases der „Taylor's Version"-Neuaufnahmen, ihrem Kino-Konzertfilm oder privaten Techtelmechteln quasi durchgehend Thema der medialen Auswertung war. Dementsprechend durften sich Shirts der Sängerin und die Taylor-Swift-Box über Absatzsteigerungen von 720 beziehungsweise 660 Prozent freuen.
Weitere Medien-Highlights des Jahres mit Impact auf Kaufentscheidungen waren die Kino-Releases von „Barbie" und „Oppenheimer". Jacken und Rucksäcke zur Mattel-Puppe gingen jeweils um 60 Prozent mehr als im Vorjahr an neue Besitzer – da es sich hier um eine bereits vorher verhältnismäßig erfolgreich laufende Marke handelt, fällt der Anstieg trotz des durchschlagenden Filmerfolgs geringer als etwa bei King-Charles-Merchandise aus, das zu Queen Elizabeths Zeiten quasi kaum existiert haben dürfte. Das aktive Kaufinteresse an Robert Oppenheimer und seiner Biographie ist nach dem Christopher-Nolan-Blockbuster derweil um 230 Prozent gestiegen.
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