Formel 1: Audi will wirklich an den Start gehen

| Redaktion 
| 07.12.2023

Den 2022 angekündigten Einstieg von Audi in die Königsklasse des Motorsports haben zuletzt sogar Mitarbeiter infrage gestellt. Auf der jüngsten Managementkonferenz wurde das Vorhaben nun emphatisch verteidigt und bestätigt.


Ein Beitrag im manager magazin legt nahe, dass sich der Automobilhersteller Audi nach lange ausgestrahlter Unsicherheit endgültig zum Einstieg in die Formel 1 entschieden hat. Zwar verkündeten der damalige Konzernchef Markus Duesmann und Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann entsprechende Pläne bereits am Rande des belgischen Grand-Prix-Rennens auf dem Circuit de Spa-Francorchamps im August 2022, allerdings schürte nicht zuletzt der zwischenzeitlich erfolgte Wechsel an der Unternehmensspitze Zweifel am Vorhaben.

Dem Bericht zufolge hat sich der im September angetretene Konzernchef Gernot Döllner, der einem Formel-1-Einstieg stets eher kritisch gegenüberstand, auf der jüngsten Managementkonferenz der Audi AG zugunsten des Projekts positioniert. Als ein Mitarbeiter eine Frage an die Führungsetage richtete, die sich um die angeblich auf der Kippe stehenden Pläne drehte, betonte Oliver Hoffmann deren große Bedeutung für Audi und verneinte einen Rückzug entschlossen.

Fünf Milliarden und ein Schweigegelübde

Gernot Döllner relativierte oder widersprach nicht; später bestätigte Audi laut manager magazin noch einmal, dass das Unternehmen an seiner im Sommer 2022 verkündeten Entscheidung festhalten werde. Wie an anderer Stelle zu bedenken gegeben wird, unterliegt Döllner für die ersten 100 Tage nach Amtsantritt einer Schweigeperiode, die zum Zeitpunkt der Managementkonferenz noch nicht abgelaufen war – ein Aspekt, der sicherlich zur öffentlich wahrgenommenen Unsicherheit des Unternehmens in der F1-Frage beigetragen hat.

Audi möchte mit dem Schweizer Rennstall Sauber gemeinsame Sache machen und mit einem eigens entwickelten Motor an den Start gehen. Während innerhalb des Konzerns weitgehend Einigkeit zu herrschen scheint, dass eine erfolgreiche Präsenz in der bekanntesten Rennserie der Welt prestigeträchtige Promotion für Audi bedeuten würde, führen Kritiker des Vorhabens unter anderem den Widerspruch zum milliardenteuren Fokus auf Elektromobilität an. Daneben ist ein ambitionierter Einstieg keinesfalls gleichbedeutend mit einem werbewirksamen Auftreten.

Das gewichtigste Kontra-Argument stellen jedoch die kolportierten Kosten des Formel-1-Einstiegs dar, die sich im Laufe von fünf Jahren auf ebenso viele Milliarden Euro belaufen dürften. All diesen Punkten zum Trotz scheint Audi auf diese Karte setzen zu wollen; 2026 soll erstmals um Punkte und Pole Positions gekämpft werden. Es ist zu erwarten, dass das positive Signal auf der Managementkonferenz die hintergründigen Arbeiten am Projekt – etwa auch, was die Akquise von möglichen Fahrern betrifft – deutlich erleichtert.

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