Seit dem 30. November findet die Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai, Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, statt. Unter dem etwas sperrigen vollständigen Titel United Nations Framework Convention on Climate Change, 28th Conference of the Parties (COP28) treffen zehntausende Gäste aus aller Welt noch bis zum 12. Dezember aufeinander - unter ihnen hochrangige Staatsvertreter wie Bundeskanzler Olaf Scholz.
Eines der wichtigsten übergeordneten Themen vor Ort stellen Maßnahmen zur Bekämpfung einer voranschreitenden Erderwärmung dar. Diese wiederum wird durch Treibhausgase gefördert, weswegen die Verringerung von Methan- oder Kohlenstoffdioxidemissionen als bedeutende Aufgabe der Weltgemeinschaft angesehen wird. Zur Einordnung des Fortschritts errechnen die Forschenden des Global Carbon Project jährlich zum Anlass, wie es um die Begrenzung globaler wie nationaler CO₂-Ausstöße bestellt ist.
CO₂: Anstieg statt Rückgang
Längst nicht so gut, wie sich viele an der COP28 teilnehmenden Nationen wünschen würden: Im Vergleich zu 2022 wurden im ausgehenden Jahr 1,1 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Wie das ZDF unter anderem mit einer anschaulichen Weltkarte verdeutlicht, verläuft die Emissions-Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte je nach Region ausgesprochen unterschiedlich.
So haben zahlreiche europäische Länder ihre CO₂-Emissionen seit 1990 deutlich verringern können, genau wie Russland, Japan oder in geringem Maße (etwa ein Prozent) auch die Vereinigten Staaten. Im Gegenzug ist über weite Teile der restlichen Welt eine Bewegung in die andere Richtung zu bemerken: Viele vor 33 Jahren noch weniger technisch fortschrittliche Nationen haben in der Zwischenzeit aufgeholt, was manch eine beeindruckende Zahl zustande bringt – so haben zum Beispiel Äquatorialguinea (8050 Prozent), Mali (1567 Prozent), Burkina Faso (923 Prozent), Uganda (691 Prozent) oder Tansania (637 Prozent) ihren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß massiv in die Höhe getrieben.
Prozente in Relation
Auch, wenn eine Steigerung um 8050 Prozent wie im Falle von Äquatorialguinea im ersten Moment nach einer enormen Belastung klingen mag: Angesichts des vergleichsweise kleinen und industriell nicht allzu bedeutenden Landes handelt es sich „nur" um fünf Millionen Tonnen mehr ausgestoßenes CO₂ als 1990. Die Volksrepublik China hingegen hat ihre Emissionen im selben Zeitraum um deutlich geringere 359 Prozent gesteigert – die wiederum entsprechen allerdings 8,9 Milliarden Tonnen mehr.
Auch Indien trägt mit 2,3 Milliarden zusätzlichen Tonnen nennenswert zum unpopulären Gesamtergebnis bei. Obwohl die USA ihren Anteil am Treibhauseffekt um 63,7 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß aus fossilen Energiequellen verringern konnte, ist ihnen der zweite Platz zwischen China und Indien nicht zu nehmen. „Verdanken" dürfen es die Staaten unter anderem den 1990 schier uneinholbar wirkenden 5,1 Milliarden Tonnen, die China damals (2,5 Milliarden Tonnen) nicht ansatzweise erreicht hat.
Übrigens: Der deutsche Beitrag zur Klimaschädigung durch Kohlenstoffdioxid ist in den letzten drei Dekaden um 37 Prozent gesunken; statt 1,1 Milliarden Tonnen stießen die hier lebenden Menschen und ihre Maschinen zuletzt 0,7 Milliarden Tonnen aus.
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