GTA 6: Rockstar Games präsentiert notgedrungen ersten Trailer

Ursprünglich war der Release des ersten Trailers zu „GTA VI" für Dienstag, 15 Uhr deutscher Zeit angekündigt. Allein das dazugehörige Instagram-Posting mit einer simplen Grafik brachte den Entwicklern von Rockstar Games mehr als sechs Millionen Likes ein. Nachdem das 91-sekündige Video am Montag jedoch frühzeitig geleakt wurde, erfolgte die offizielle Veröffentlichung in der darauffolgenden Nacht.

Als dieser Artikel keine zwölf Stunden nach Release entsteht, konnte der Trailer zu „GTA VI" bereits über 55 Millionen Views generieren. Untermalt von Tom Pettys „Love is a long Road" vermitteln die Bewegtbilder einen Eindruck vom Setting und der Stimmung des Spiels: Schauplatz ist Vice City, eine offen an Miami angelehnte Großstadt in den USA. Im Zentrum der Handlung wird offenbar ein junges Liebespaar stehen, dessen Beziehung durch eine an Bonnie und Clyde erinnernde Verbrechensgeschichte auf die Probe gestellt wird.

Neben actionreichem Gameplay und enormer Handlungsfreiheit in einer großen Spielwelt zeichnet sich „Grand Theft Auto" durch seine mal liebevolle, mal beißende Satire der amerikanischen Gesellschaft aus. Ein Merkmal, das der sechste nummerierte Teil der langlebigen Serie mehr als nur beizubehalten scheint: An „Florida Man"-Memes erinnernde Szenen, in allen Schichten vertretene Social-Media-Selbstdarstellung, die Gier nach Geld und hemmungslos ausgelebter Hedonismus ziehen sich durch die herausragend animierte Digitalversion des Sunshine State.

Im Trailer wird verkündet, dass „Grand Theft Auto VI" 2025 erscheinen wird. Als Plattformen sind die Playstation 5 und die Xbox Series S | X angegeben – aller Voraussicht nach werden PC-Spieler also einmal mehr auf die Fassung ihrer Wahl warten müssen.

„Grand Theft Auto": Eine beispiellose Erfolgsserie

Die damals noch unter dem Titel DMA Design firmierenden und in Schottland ansässigen Entwickler von Rockstar Games dürften sich in ihren kühnsten Träumen kaum ausgemalt haben, welch Früchte ihr 1997 veröffentlichter 2D-Actiontitel „Grand Theft Auto" noch tragen würde. Mit dem dritten Teil wagte die Reihe 2001 den Sprung in die dritte Dimension, womit sie sich zum popkulturellen Ereignis aufschwang und eine seitdem zahllose Male aufgegriffene Formel für Open-World-Spiele etablierte.

Sowohl mit dem Ableger „GTA San Andreas" (2004) als auch dem vierten Teil (2008) konnte Rockstar Games die Traummarke von 25 Millionen verkauften Einheiten knacken. Zu diesem Zeitpunkt stellte „Grand Theft Auto" längst eines der beliebtesten Gaming-Franchises überhaupt dar. Und doch sollten bisherige Erfolge neben „GTA V" völlig verblassen: Der 2013 veröffentlichte Titel hat bis heute über 185 Millionen Einheiten abgesetzt. Damit ist es nach - dem deutlich günstiger und auf mehr Plattformen verfügbaren - „Minecraft" das am zweitmeisten verkaufte Videospiel aller Zeiten.

Der lange Atem von „GTA V"

Unangefochtene Spitze ist „GTA V" unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dennoch. Nach dem ursprünglichen Release für Playstation 3 und Xbox 360 folgten sowohl eine PC-Version als auch technisch verbesserte Fassungen für die zwei darauf folgenden Konsolen-Generationen. Selbst zehn Jahre nach Erstverwertung kann „GTA V" dadurch weiterhin im oberen Preissegment angeboten werden, während ein beachtlicher Anteil der 2013 veröffentlichten Games heutzutage regelrecht verscherbelt wird.

Die (kommerzielle) Langlebigkeit des Produkts ist jedoch vor allem dem dazugehörigen Modus „Grand Theft Auto Online" geschuldet, in dem sich Spieler auf vielfältigste Weise miteinander messen und kreativ austoben dürfen. Außerdem können sie echtes Geld investieren, um sich Vorteile in der digitalen Großstadt zu sichern; seien es Immobilien, Fahrzeuge, Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände.

Bis heute hält „GTA V" den Weltrekord für das Unterhaltungsprodukt, das die Umsatzgrenze von einer Milliarde US-Dollar am schnellsten erreicht hat: Gerade einmal drei September-Tage waren dafür anno 2013 nötig. Mehr als fünf weitere Milliarden US-Dollar sind seitdem hinzugekommen, womit es sich inzwischen um das umsatzstärkste audiovisuelle Unterhaltungsprodukt der Menschheitsgeschichte handelt - eine sagenhafte Messlatte für den Nachfolger, die angesichts des Trailer-Hypes trotzdem nicht völlig unerreichbar scheint.