„Mit dem 25. Jubiläum feiern wir eine ganz besondere Ausgabe der ‚GQ Men of the Year‘-Awards. Seit einem Vierteljahrhundert ehren wir Männer und Frauen, die mutig vorangehen und so unseren Blick auf die Welt aktiv mitgestalten. Das gilt insbesondere auch dafür, wie wir Männlichkeit heute wahrnehmen“, erklärte Tobias Frericks, seines Zeichens Head of Editorial Content bei der deutschen GQ-Ausgabe, im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung.
Am 30. November war es schließlich soweit: The Tunnel stellte den Schauplatz der traditionsreichen Verleihung und empfing nationale wie internationale Gäste von Rang und Namen am Potsdamer Platz in Berlin. Palina Rojinski, Lena Gercke, Axel Stein, Shermine Shahrivar, Alvaro Soler, Rebecca Mir oder die Elevator Boys schritten neben späteren Preisträgern über den sagenumwobenen Red Carpet.
Ein Teppich sieht schwarz
Im Interesse der souveränen Stilsicherheit schmückten sich Damen wie Herren mit Vorlieb mit schwarzen Kleidungsstücken, was Gäste mit Mut zur Farbe umso mehr erstrahlen ließ – mustergültig demonstriert etwa von der Kombination aus Erykah Badu und ihrer Tochter Puma, die auf rote beziehungsweise weiße Outfits setzten. Statt des klassischen Awardshow-Konzepts verfolgten die Verantwortlichen in diesem Jahr das Ziel, eine etwas intimere Dinner-Atmosphäre zu schaffen – Kurzinterviews und umfassende Bespielung von Social-Media-Kanälen durften am roten Teppich dennoch nicht fehlen.
Tobias Frericks schilderte vorab: „Menswear-Schauen genießen berechtigterweise heute längst so viel Aufmerksamkeit wie die der Womenswear. Gleichzeitig spielt die Mode bewusst mit Gendernormen und Rollenbildern. Dem möchten wir mit den diesjährigen ‚GQ Men of the Year‘-Awards eine Plattform geben.“
GQs Männer und Frauen des Jahres
Wie eingangs angedeutet ist das „Men“ im Veranstaltungstitel dennoch eher als Übersetzung für „Mensch“ als für „Mann“ zu verstehen, wie ein Blick auf die Preisträger der jüngsten Ausgabe unmissverständlich unterstreicht. Erykah Badu wurde so zum Beispiel zum „Music Icon of the Year“ gekürt, was sie neben ihrer Musik auch ihrem ausgeprägten Style-Bewusstsein zu verdanken hat.
Daneben geht der Award für das „Art Icon of the Year“ an Marina Abramović, die neben der Ehrung auch ein Geburtstagsständchen von den Gästen zum 77. Wiegenfest erhielt. Zurück gab sie dem Publikum eine spontane Kollektiv-Performance ganz im Sinne ihrer schweigsamen „The Artist is present“-Installation.
Selbstverständlich würdigt eine so modeliebende Veranstaltung auch einen „Breakthrough Designer of the Year“, bei dem es sich 2023 um Ludovic de Saint Sernin handelt. Louis Hofmann hingegen, Serienfans unter anderem aus „Dark“ oder jüngst „Alles Licht, das war nicht sehen“ vertraut, wurde von GQ als „Actor of the Year“ ausgezeichnet.
Top-Athlet ohne Verein
Der unter den Anwesenden wohl bekannteste Mann des Abends nahm schließlich den Preis als „Athlete of the Year“ entgegen – und das nicht aufgrund seiner sportlichen Leistung: Weit über die Grenzen des American Football hinaus erregte Colin Kaepernick durch seinen Kniefall bei der US-Nationalhymne und die darauf resultierenden Reaktionen Aufmerksamkeit.
Mit seinem Protest gegen Polizeigewalt setzte der damalige Quarterback der San Francisco 49er seine professionelle Karriere aufs Spiel; aktuell wird er weiterhin als Free Agent geführt. Dieses Opfer und Kaepernicks neue Rolle „als Botschafter für den Kampf gegen Rassismus und für Gleichberechtigung“ hat GQ in Berlin per Preis anerkannt. Eine ausführliche Bildergalerie mit ihm und vielen weiteren Gästen der „GQ Men of the Year“-Awards ist hier zu finden!
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