Künstliche Intelligenz stellt eines der großen Themen unserer Zeit dar und begegnet uns längst sowohl im privaten als auch im professionellen Kontext. Letzteren hat das Statistische Bundesamt (Destatis) im Rahmen der jährlichen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) untersucht. Berücksichtigt wurden "die kleinsten rechtlich selbstständigen, wirtschaftlich tätigen Einheiten, die Bücher führen und den Ertrag ermitteln“. Außerdem mussten zur Erfassung mindestens zehn Beschäftigte im Unternehmen tätig sein.
Jedes achte Unternehmen nutzt KI
So ermittelt das Statistische Bundesamt, dass insgesamt lediglich zwölf Prozent der deutschen Unternehmen im Jahre 2023 auf die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz zurückgegriffen haben. Beinahe dreimal so hoch wäre die Zahl, wenn ausschließlich größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten befragt worden wären: 35 Prozent von ihnen nutzen die Technologie, während die mittleren (über 50 Mitarbeiter; 16 Prozent) und kleinen Unternehmen (bis zu 50 Mitarbeiter; zehn Prozent) den Schnitt senken.
Spracherkennung (43 Prozent), das Etablieren von automatisierten Abläufen, Entscheidungsfindungen (jeweils 32 Prozent) oder Text Mining mit 30 Prozent zählen zu den Aufgaben, die von KI-nutzenden Unternehmen am liebsten an technische Assistenten delegiert werden. Die eigentlichen Einsatzfelder verteilen sich vor allem auf Buchhaltung und Controlling (bei 25 Prozent der hier befragten Unternehmen), IT-Sicherheit (24 Prozent), Produktions- und Dienstleistungsprozesse (22 Prozent) oder organisatorische Belange in Verwaltungsprozessen (20 Prozent).
Unwissenheit statt Angst
Die rasche Entwicklung Künstlicher Intelligenz wird zuverlässig von Kommentaren zur potenziellen Gefahr der Technologie begleitet. Von der überwiegenden Mehrheit der befragten Unternehmen, die sich KI noch nicht zunutze machen, hat wiederum nur ein Zehntel bereits mit dem Einsatz geliebäugelt. Ethische Überlegungen finden sich bei der Begründung dafür allerdings am unteren Ende der Auflistung wieder – nur 22 Prozent der derzeitigen Nicht-Nutzer führen sie als Gegenargument an.
Stattdessen ist „fehlendes Wissen“ mit stolzen 72 Prozent der ausschlaggebende Grund für Unternehmen, die bislang KI-frei zu Werke gehen. Dicht beieinander folgen offene Fragen auf technischer Seite, etwa was die Zusammenarbeit mit bestehenden Systemen (54 Prozent) oder die Verfügbarkeit und Qualität von Daten (53 Prozent) betrifft.
Auf juristischer Ebene bestehen Bedenken vor allem in Hinblick auf mögliche rechtliche Folgen (51 Prozent) und die Wahrung von Datenschutz und Privatsphäre (48 Prozent), während die aufkommenden Kosten von 41 Prozent der in diesem Segment befragten Unternehmen gescheut werden. Beinahe ein Viertel (22 Prozent) sieht generell keinen Sinn für die Implementierung von KI im eigenen Betrieb.
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