Playmobil steckt in einer Krise

| Redaktion 
| 27.11.2023

Seit eine ehemalige Sekretärin des verstorbenen Inhabers die Führungsrolle übernommen hat, steckt der Spielwarenhersteller in Schwierigkeiten.

Playmobil befindet sich in einer tiefen Krise, seit Marianne Albert, ehemalige Sekretärin des verstorbenen Inhabers Horst Brandstätter, die Geschicke leitet. Umsatz und Ertrag brechen ein, 17 Prozent der Belegschaft müssen gehen. Die einst erfolgreiche Firma steht vor ihrem 50. Jubiläum im Schatten der Frage, wie es zu diesem Absturz kommen konnte.

Brandstätter, der die Firma durch den Erfolg der Playmobilfiguren zum Weltkonzern ausbaute, hinterließ ein komplexes Testament, das die Machtverhältnisse neu ordnete. Marianne Albert, einst seine Sekretärin, wurde zur treuen Helferin und erlangte nach seinem Tod immer mehr Einfluss.

Marianne Albert führte das Unternehmen in den letzten acht Jahren, geprägt von undurchsichtigen Entscheidungen und einem fragwürdigen Führungsstil, wie das manager magazin berichtet. Der Gewinn des einst hochprofitablen Unternehmens stürzte ab, der Umsatz sank, während Hauptkonkurrent Lego wächst. Mangelnde Modernisierung, fehlende Managementmethoden und eine erfolglose Suche nach strategischen Lösungen durch externe Berater trugen zur Misere bei. Selbst große Pläne, wie die Produktion von Netflix-Serien, wurden nie umgesetzt.

Neuausrichtung mit massiven Einschnitten

Die derzeitige Führung kündigte massive Einschnitte an, darunter der Abbau von 700 Arbeitsplätzen bis 2025. Der ehemalige CEO Steffen Höpfner trat zurück, kritisierte die zu langsame Transformation und betonte die Notwendigkeit von Veränderungen. Marianne Albert setzt hingegen auf ihren Finanzchef René Feser, um den Konzern neu auszurichten.

Ein Schatten liegt über der Frage, wie die einstige Erfolgsformel, die auf den Wünschen der Kinder basierte, verloren ging. Die Einführung moderner Managementmethoden und die Anwerbung eines Topmanagers von Disney sollten die Wende bringen, doch bisher blieben diese Bemühungen erfolglos. Die Abkehr von bewährten Produkten hin zu neuen, weniger erfolgreichen Artikeln führte zu einem massiven Kapitalverlust.

Unmenschliche und herablassende Führungsform

Die Situation wird durch das Spannungsfeld zwischen Marianne Albert und den Beschäftigten verschärft. Die Vorwürfe von "unmenschlichen Umgangsformen" und einer "herablassenden" Haltung seitens der Führungsebene werfen einen Schatten auf die Unternehmenskultur. Ein ehemaliges Beiratsmitglied beklagt das Fehlen moderner Managementansätze und einen Mangel an Vertrauen in externe Fachleute.

Die Frage bleibt, ob die kommende Jubiläumsfeier mit einer Playmobil-Briefmarke die Marke wieder ins Rampenlicht rücken kann. In einer Zeit, in der die besten Köpfe das Unternehmen verlassen, stehen die Herausforderungen nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern auch in Bezug auf die Wiederherstellung des Vertrauens und der Innovationskraft. Der Ausgang bleibt ungewiss, und die Zukunft von Playmobil steht vor einer entscheidenden Wende.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV