Der unverzichtbare Beitrag von SAF zur grünen Luftfahrt
Aktuell trägt die Luftfahrt etwa 2,5% zum globalen CO2-Ausstoß bei. Doch die Branche hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral zu operieren. Um dieses ehrgeizige Ziel trotz steigenden Flugverkehrs zu erreichen, setzen viele Fluggesellschaften auf SAFs, eine Sammelbezeichnung für biologische und synthetische Kraftstoffe, mit denen herkömmliche Flugzeuge betankt werden können und die zu 66-94% CO2-Emissionen einsparen können.
Die Studie betrachtet zwei Haupttypen von SAF: HEFA-SAF (Hydrotreated Esters and Fatty Acids), hergestellt aus Bio-Abfällen, Ölen und Lipiden, und PtL-SAF (Power-to-Liquid), der auf Wasserstoff basiert und noch technisch weniger ausgereift ist und voraussichtlich teurer sein wird. Beide Typen werden für die Erreichung der Klimaziele der Luftfahrt benötigt. Zusätzlich zu den eigenen Zielen greifen auch regulatorische Vorschriften, wie die Forderung nach einem Mindestanteil von SAF an Treibstoffen an EU-Flughäfen bis 2030 und die Anforderung Japans, bis 2030 einen SAF-Anteil von 10% für internationale Flüge zu erzielen.
"Grünes Kerosin ist aktuell die einzige wirtschaftlich sinnvolle Technologie, um klimafreundlicheres Fliegen zu ermöglichen. Allerdings hinkt die Branche beim Ausbau der notwendigen Infrastruktur und beim Hochfahren der Produktionskapazitäten aus unterschiedlichsten Gründen hinter den eigenen Ansprüchen und regulatorischen Vorschriften her“, sagt Dr. Jan H. Wille, Co-Studienautor sowie Partner bei Strategy& Deutschland und PwC Aerospace and Defence Leader in der EMEA-Region. "Wir beobachten derzeit bei allen Akteuren eine enorme Verunsicherung, etwa was zukünftige Vorschriften, das Reporting und Accounting aber auch die Verfügbarkeit der benötigten Ausgangsstoffe sowie die Skalierbarkeit der Produktionstechnologien und das Thema Investitionssicherheit angeht. Zugleich hat sich eine gewisse Entscheidungsträgheit eingeschlichen, weil alle erst einmal die Schritte der jeweils anderen Akteure sowie die politischen Vorschriften abwarten, bevor sie selbst loslegen.“
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Luftfahrtbranche steht vor einer Transformation, vergleichbar mit der Automobilindustrie. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, schlägt die Studie einen fünfteiligen Aktionsplan für beide SAF-Typen vor. Dieser Plan beinhaltet:
- Skalierbarkeit der Raffinerien demonstrieren, zum Beispiel durch erfolgreiche Pilotanlagen.
- Sicherstellung der Versorgung mit den erforderlichen Rohstoffen für SAF-Herstellung.
- Minimierung finanzieller Risiken durch Subventionen oder Kooperationsmodelle.
- Internationale Standards, klare regulatorische Vorschriften und eine weltweit anerkannte SAF-Zertifizierung einführen.
- Die Öffentlichkeit von den Vorteilen der Technologie überzeugen.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie "From Feedstock to Flight: How to unlock the potential of SAF" sind auf Anfrage oder unter diesem Link verfügbar.
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