Ein beeindruckendes Beispiel für die Innovationskraft der Oper Frankfurt ist die "Wiederentdeckung des Jahres" - Rudi Stephans Oper "Die ersten Menschen" aus dem Jahr 1914. Diese Oper erlebte ihre posthume Uraufführung 1920 in Frankfurt und wurde nun, 103 Jahre später, unter der musikalischen Leitung des scheidenden Generalmusikdirektors Sebastian Weigle und in der Regie von Tobias Kratzer erfolgreich auf die Bühne gebracht.
Ausgezeichnete Leistungen in verschiedenen Kategorien
Die Oper Frankfurt erhielt nicht nur die Auszeichnung als "Opernhaus des Jahres", sondern auch der Chor der Oper Frankfurt wurde als "Chor des Jahres" geehrt. Besonders herausragende Leistungen wurden in den Produktionen von Händels "Hercules", Wagners "Meistersingern von Nürnberg" und Martins "Le vin herbé" gewürdigt.
Der russische Regisseur Dmitri Tcherniakov wurde als "Regisseur des Jahres" ausgezeichnet, insbesondere für seine beeindruckende Interpretation von Sergej Prokofjews "Krieg und Frieden" an der Bayerischen Staatsoper in München, die zudem zur "Aufführung des Jahres" gekürt wurde.
Das Bayerische Staatsorchester, das 2023 sein 500-jähriges Bestehen feiert, wurde zum "Orchester des Jahres" gewählt, und Kirill Petrenko, ehemaliger Chefdirigent des Orchesters und nun an der Spitze der Berliner Philharmoniker, erhielt den Titel "Dirigent des Jahres" für sein herausragendes Dirigat von Richard Strauss' "Frau ohne Schatten" bei den Festspielen in Baden-Baden.
Herausragende Künstler und Produktionen
Die "Opernwelt" zeichnete auch herausragende Künstler aus. Michael Volle wurde als "Sänger des Jahres" geehrt, vor allem für seine Rollen als Wotan in Wagners "Ring" und als Hans Sachs in den Wiener "Meistersingern". Konstantin Krimmel erhielt den Titel "Nachwuchssänger des Jahres" für seine beeindruckenden Darbietungen in verschiedenen Opern.
Die "CD des Jahres" wurde geteilt zwischen Paul Dessaus "Lanzelot" und Händels "Theodora". In der Kategorie "Buch des Jahres" gab es zwei Sieger: Jörn Peter Hiekels Studie "Helmut Lachenmann und seine Zeit" und Barrie Koskys Autobiographie "Und Vorhang auf, hallo!".
Zudem wurde die achtstündige Aufführung von Olivier Messiaens "St. François d'Assise" an der Oper Stuttgart in der Regie von Anna-Sophia Mahler als "ungewöhnlichste Opernerfahrung des Jahres" gewürdigt.
Die Opernwelt würdigte auch historische Persönlichkeiten, darunter Maria Callas, Fjodor Schaljapin und Enrico Caruso. Zwei weitere Persönlichkeiten, Waltraud Meier und Achim Freyer, wurden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
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