Hinter den Kulissen: Wie Rolex diskret Milliarden verteilt

| Bernhard Führer 
| 10.09.2023

Rolex ist vielen als renommierte Schweizer Uhrenmarke ein Begriff, die weltweit für ihre Präzision, Qualität und Eleganz bekannt ist. Die Marke engagiert sich zudem aktiv als Sponsor hochkarätiger Sportereignisse, wie kürzlich bei den US Open, einem der bedeutendsten Tennis-Turniere der Welt.

Die Fondation Hans Wilsdorf, im Volksmund auch als „Wilsdorf“ bekannt, ist die verschwiegene und großzügige Stiftung, zu der Rolex gehört, einem der renommiertesten Schweizer Uhrenhersteller. Die Stiftung wurde nach Hans Wilsdorf benannt, dem Gründer von Rolex, der 1960 kinderlos verstarb. Die Fondation ist äußerst diskret und agiert im Hintergrund. Ihre großzügigen Spenden sind in Genf weit verbreitet und unterstützen Theater, Quartiervereine, Sozialinstitutionen und eine Vielzahl von Nichtregierungs- und Hilfsorganisationen. Sie gilt oft als letzte Anlaufstelle, wenn Menschen keine andere Finanzierungsquelle sehen.

Die Stiftung Hans Wilsdorf: Hüterin von Rolex

Die Stiftung Hans Wilsdorf ist die alleinige Eigentümerin von Rolex und hat die volle Kontrolle über das Unternehmen. Rolex ist nicht an der Börse gelistet und muss daher keine öffentlichen Informationen über Umsatz, Gewinn oder Produktionsmengen veröffentlichen.

Die Stiftung Hans Wilsdorf ist für die Unternehmensführung von Rolex verantwortlich und bewahrt die streng gehütete Diskretion. Grobe Schätzungen basierend auf wenigen verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass Rolex pro Jahr über eine Million Uhren produziert und nach einem Report der Investmentbank Morgan Stanley einen geschätzten Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro erzielt. Der tatsächliche Gewinn bleibt jedoch unbekannt. Offensichtlich ist jedoch, dass die Schweizer Uhrenindustrie, mit Rolex als ihrem Aushängeschild, äußerst erfolgreiche Jahre erlebt hat. 

Der Coup

Für einen bemerkenswerten Coup in der Branche sorgte Rolex kürzlich mit der Bekanntgabe der Akquisition des Uhrenfachhändlers Bucherer, wie die NZZ berichtete.

Obwohl der genaue Kaufpreis nicht enthüllt wurde, wird angesichts des geschätzten Umsatzes von Bucherer von rund 2 Milliarden Euro vermutet, dass er in die Milliardensphären geht.

Ebenfalls interessant ist die neue Produktionsstätte, die Rolex derzeit in Bulle im Kanton Freiburg für mehrere hundert Millionen Euro errichtet. Obwohl die Fondation Hans Wilsdorf ihre finanzielle Bedeutung nicht genau kommuniziert, schätzt man, dass sie jährlich rund 300 Millionen Euro für Wohltätigkeitszwecke zur Verfügung hat. Diese Summe kann je nach Bedarf deutlich höher sein. Die Stiftung konzentriert sich hauptsächlich auf Genf und finanziert eine Vielzahl von Projekten, darunter die Rettung des Fußballclubs Servette FC, den Bau eines neuen Campus für die Hochschule für Kunst und Design, die Unterstützung des Eishockeyklubs HC Genf-Servette und die Finanzierung von sozialen Einrichtungen.

Die Fondation Hans Wilsdorf darf gemäß ihren Statuten das meiste ihrer Mittel ausschließlich im Kanton Genf einsetzen, was die Diskretion ihrer Spenden erklärt. Die Liste der von der Stiftung unterstützten Projekte ist beeindruckend und zeigt das breite Spektrum von Wohltätigkeitsarbeit und Gemeinschaftsprojekten, die von dieser geheimnisvollen und großzügigen Stiftung gefördert werden.

www.rolex.com

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