Trotz einer Warteliste von drei Jahren für einige seiner begehrten Fahrzeuge, lehnte der CEO von Ferrari Benedetto Vigna die Idee einer Produktionssteigerung zur Deckung der Nachfrage ab. In einem Interview mit CNBC erklärte Vigna: "Unsere Ausrichtung liegt nicht auf Massenproduktion. Wir sind eine Marke, die auf Werte setzt und die Wünsche unserer Kunden respektiert. Die Kundenbedürfnisse stehen für uns an oberster Stelle."
Vigna betonte weiter: "Unsere Autos erhalten ihren Wert durch die Einzigartigkeit, die Begrenztheit und die Exklusivität. Obwohl wir die Produktionsmenge erhöhen könnten, wäre das nicht sinnvoll. Das würde unsere Kunden verärgern."
Die Balance zwischen Wachstum und Exklusivität ist für Ferrari heute wichtiger denn je. Der Aktienkurs des Unternehmens ist im vergangenen Jahr um 44 % gestiegen, und es steht unter dem Druck der Aktionäre, das starke Umsatz- und Volumenwachstum fortzusetzen.
Purosangue SUV: Drei Jahre Wartezeit
© Ferrari
Doch während der Marktwert von Ferrari höher ist als der von Ford oder General Motors, bleibt die Marke mit dem „cavallino rampante“ ihrem Grundsatz der Knappheit treu. Die begrenzte Produktion ist essentiell, um den Wert der Fahrzeuge aufrechtzuerhalten. Angesichts dessen produzierte Ferrari im letzten Jahr 13.221 Fahrzeuge, eine Steigerung von 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch übersteigt die Nachfrage nach wie vor das Angebot. Die Wartezeit für Modelle wie den neuen Purosangue SUV beträgt mittlerweile drei Jahre oder sogar länger, und viele Interessenten können nicht einmal auf die Warteliste gelangen, da die Produktion begrenzt ist.
Enzo Ferrari, der Gründer der Marke, sagte einst, dass Ferrari "eine Einheit weniger produzieren würde, als der Markt verlangt". Heutzutage ist dieses Defizit noch größer, und einige Analysten glauben, dass das Unternehmen leicht doppelt so viele Autos verkaufen könnte, wie es derzeit produziert. Obwohl Ferrari eine neue Fabrik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge baut, bleibt unklar, inwieweit die Produktion tatsächlich gesteigert wird.
Vigna unterstrich, dass Ferrari trotz der begrenzten Verfügbarkeit seine Reichweite bei jüngeren Kunden kontinuierlich ausweitet. Der Kundenstamm wächst seit zehn Quartalen in Folge, wobei 30 Prozent der neuen Kunden jünger als 40 Jahre sind. Er sagte: "Unsere neuen Kunden sind im Durchschnitt zehn Prozent jünger als unsere Gesamtkundschaft weltweit. Das tänzelnde Pferd gewinnt also immer mehr an Anziehungskraft."
Ferrari Kauf: Erfahrung beginnt beim ersten Anblick des Autos
Vigna betonte zudem, dass der Kauf eines Ferrari nie einfach oder schnell sein sollte, da es sich um das ultimative Traumfahrzeug handelt. "Die Ferrari-Erfahrung beginnt bereits, wenn man zum ersten Mal einen Ferrari sieht. Etwas so Besonderes kann man nicht einfach so bekommen."
Kommentar schreiben