Opel präsentiert auf der IAA Mobility 2023 in München (5. bis 10. September) die Studie "Experimental". Den offiziellen Angaben zufolge, gewährt das Konzeptfahrzeug einen Einblick in die Zukunft der Marke. Doch hinter dem Showcar dürfte noch etwas mehr stecken. Es dürfte nämlich ein Vorbote für das Comeback des legendären Manta sein. Opel hat bereits vor einiger Zeit bestätigt, dass das Kultmodell aus dem letzten Jahrhundert als elektrischer Crossover zurückkehren wird. Und bei der neuen Studie handelt es sich um ein exakt solches Fahrzeug.
"Der Opel Experimental gibt einen Ausblick auf kommende Modelle und Technologien, auf das zukünftige Design, ja, auf eine neue Epoche und die Zukunft der Marke. Dieses atemberaubende Konzeptfahrzeug weist unseren weiteren Weg und zeigt einmal mehr den Pioniergeist von Opel", sagt Opel CEO Florian Huettl.
Opel Experimental © Opel
Weiterentwicklung des aktuellen Markendesigns
Da die Marke ihre Designlinie in den letzten Jahren - vor allem seit der Übernahme durch PSA (mittlerweile bilden die Franzosen gemeinsam mit FCA den Stelllantis Konzern) - ziemlich radikal verändert hat, bietet der Experimental keine totalen Überraschungen. An der Front ist die Weiterentwicklung des sogenannten "Opel-Kompasses" erkennbar. Natürlich ist die Studie bereits mit dem neuen Logo, das Opel unlängst präsentierte (LEADERSNET berichtete), bestückt. Der beleuchtete neue Blitz steht ziemlich selbstbewusst im Zentrum des Kompasses mitten im ebenfalls weiterentwickelten "Vizor" - die visierartige Kühlermaske mit schwarzer Leiste, integrierten, in diesem Fall flügelförmigen Scheinwerfern sowie Technologien für Fahrassistenten (Sensoren, Lidar-, Radar- und Kamerasysteme). Hier soll die illuminierte Bügelfalte in der Mitte für einen dynamischen Eindruck sorgen.
In der Silhouette wird auf Chrom verzichtet. Stattdessen setzt Opel auf zusätzliche Leuchtelemente und kontrastreiche Grafiken, welche die Crossover-Proportionen hervorheben sollen. Weitere Merkmale der Seitenansicht sind die glatten Oberflächen, 180-Grad-Kameras statt Außenspielgel sowie die ausgestellten Radhäuser. Letztere beherbergen große Alufelgen, deren markantes Turbinenschaufel-Design der Aerodynamik und somit der Reichweite zugute kommen soll. Am Heck wird die Brücke zur Front geschlagen. Denn hier greift die Studie mit einer Grafik aus roten Lichtern auf der glatten, nahezu fugenlosen Oberfläche die Kompass-Optik wieder auf. Wie es bei den meisten Autobauern derzeit in Mode ist, wird auch hier das Blitz-Logo durch einen Opel-Schriftzug ersetzt.
Angaben zu den Abmessungen macht der Hersteller noch nicht. Laut Opel ist der Experimental mit seinen äußeren Abmessungen jedoch dem kompakten C-Segment zuzuordnen. Die Studie dürfte also um die 4,40 Meter lang sein.
Opel Experimental © Opel
Innenraum
Obwohl der Experimental über keinen Innenraum verfügt, gewährt Opel dennoch einen Einblick in dessen Interieur - jedoch ausschließlich virtuell. Um für ein großzügiges Raumgefühl zu sorgen, lässt sich beispielsweise das Lenkrad dank Steer-by-Wire-Technologie wegklappen, sobald es nicht benötigt wird. Platz genommen wird auf adaptiven Leichtbausitzen, die eine Struktur mit 3D-Mesh-Gewebe kombinieren. Sie sollen hohen Sitzkomfort bieten und zur intelligenten Nutzung des Innenraums beitragen, heißt es von Opel. Beim Cockpit selbst konzentrierten sich die Entwickler:innen auf das Wesentliche. Im Zentrum steht dabei die so genannte "Pure Experience".
Bei diesem Konzept sollen Fahrer:innen die für sie entscheidenden Informationen, die sie über die "Tech Bridge" erhalten. Die "Tech Bridge" stellt laut Opel eine Neuinterpretation des aus aktuellen Modellen bekannten "Pure Panels" (zwei nebeneinander angeordnete Displays) dar. Anstelle von gewöhnlichen Bildschirmen werden die Informationen oder Unterhaltungsformate per Augmented-Projection-Technologie widergegeben. Künstliche Intelligenz sowie natürliche Sprachsteuerung sollen bei der Bedienung unterstützen. Gleiches gilt für das optisch schwebende, transparente "Pure Pad" vor der vorderen Armlehne. Es kann nach den persönlichen Vorlieben konfiguriert werden und soll so den direkten Zugriff auf die am häufigsten genutzten Bedienelemente ermöglichen.
"Unser neuer Opel Experimental zeigt eine technischere und noch pointiertere Interpretation unserer mutigen und klaren Designphilosophie. Mit ihm nimmt unsere Vision der Zukunft Gestalt an. Viele seiner Designelemente und der zugrundeliegenden Philosophie werden sich in künftigen Serienmodellen wiederfinden. Das Karosseriedesign vereint beste Aerodynamik mit einer unverwechselbaren Silhouette. Und der Innenraum vermittelt ein intensives, emotionales Nutzererlebnis“, sagt Opel-Designchef Mark Adams.
Antrieb und Fazit
Zum Elektroantrieb, der Batteriekapazität, der Reichseite, etc. gibt es noch keine konkreten Informationen. Verraten wurde nur, dass der batterie-elektrische Crossover auf einer neuen Stellantis BEV-Plattform basiert und über elektrischen Allradantrieb verfügt. Hier dürfte wohl "STLA Medium" als Basis dienen. Diese Plattform für kompakte Elektroautos wurde Anfang Juli 2023 vorgestellt (LEADERSNET berichtete) und ermöglicht unterschiedliche Aufbauten, Leistungsdaten, Front- oder Allradantrieb sowie bis zu 700 Kilometer WLTP-Reichweite.
Dass der Experimental ein Vorbote der Neuauflage des Mantas ist, wollte Opel zwar nicht bestätigen, doch vieles deutet darauf hin. Spätestens im Jahr 2025 werden wir es erfahren. Denn dann soll die elektrische Neuinterpretation des Kultautos offiziell vorgestellt werden.
www.opel.de
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