Deshalb verkauft VW den ID.3 in China um fast 25.000 Euro billiger

| Redaktion 
| 11.07.2023

Chinesische Kund:innen müssen für den Einstiegsstromer der Marke weniger als die Hälfte des deutschen Preises bezahlen.

Der Kaufpreis des ID.3 in China klingt für deutsche Käufer:innen im ersten Moment wie ein Schlag ins Gesicht. Während Volkswagen für seinen günstigsten Stromer, der auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) basiert, am Heimatmarkt mindestens 39.995 Euro (vor Abzug der Kaufprämie) verlangt, wird er in China nun inklusive einem Sonderrabatt zu einem Ab-Preis von umgerechnet etwas über 15.000 Euro (119.900 Yuan) fast schon "verramscht".

Aufgrund unterschiedlicher Steuern, Serienausstattung und Motorleistung (China: 125 kW; Deutschland: 150 kW) hinkt der Vergleich zwar, dennoch verdeutlicht er, unter welchem Druck Volkswagen im Reich der Mitte - dem größten Automarkt der Welt - mittlerweile steht. Während Europas größter Autobauer in den letzten rund 20 Jahren Marktführer in China war, wurde er heuer von BYD von der Spitzenposition verdrängt. Und bei den reinen Elektroautos spielen die deutschen Autobauer insgesamt nur noch eine Mini-Rolle. Hier dominieren mittlerweile chinesische Marken. Für VW fielen zuletzt nur noch 2,9 Prozent vom Kuchen ab.

VW kein Einzelfall

Mit der drastischen Preisreduktion versucht Volkswagen offenbar zu retten, was noch zu retten ist. Denn Konkurrenzmodelle des chinesischen ID.3, der sich optisch übrigens nicht vom deutschen Modell unterscheidet, sind in China ähnlich eingepreist. So kostet der BYD Atto 3 in seinem Heimatland umgerechnet auch nur 17.000 Euro. Allein dieses Beispiel zeigt, dass auch die chinesischen Hersteller außerhalb Chinas deutlich mehr für ihre Autos verlangen. Denn in Deutschland kostet der günstigste Atto 3 mehr als 44.000 Euro. Auch beim Tesla Model 3 beträgt der Unterschied bei den Einstiegsmodellen rund 10.000 Euro: China ab umgerechnet rund 32.000 Euro; Deutschland ab 41.990 Euro.

Ob sich die jüngsten Preisanpassungen in China positiv auf den VW-Absatz auswirken werden, müssen die kommenden Wochen und Monate zeigen. Mit dem ID.3 ab 16.000 Euro hat sich Volkswagen jedenfalls preislich ins Billigsegment begeben. Sollte die Strahlkraft der Marke noch ausreichend groß sein, könnte der Marktanteil also durchaus wieder steigen. Denn die Qualität des ID.3 ist doch höher, als jene vieler chinesischer Billig-Konkurrenten. Der BYD Atto 3 bewegt sich in Sachen Design, Technik & Co. jedoch auf Augenhöhe und genießt darüber hinaus einen Heimvorteil...

www.volkswagen.de

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