Klimaflucht wird zunehmend auch in Europa ein Thema

| Natalie Oberhollenzer 
| 13.06.2023

Ein Viertel der Europäer geht davon aus, in Zukunft wegen unwirtlicher klimatischer Bedingungen auswandern zu müssen, Tendenz steigend.

Menschen, die wegen anhaltender Dürre oder schlimmen Überschwemmungen ihre Heimat verlassen: Solche Bilder kennen wir bis jetzt eher aus dem Süden. Mit dem Klimawandel ist die sogenannte Klimaflucht auch zu einem europäischen Phänomen geworden.

Zunehmend zieht es Städter in ländliche Regionen, weil sie die Betonhitze im Sommer nicht mehr aushalten. Die Frage, ob es in Zukunft dort, wo man wohnt, noch lebenswert sein wird, treibt die Menschen um.

Länder im Norden und gebirgige Regionen sind gefragt

Einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank zufolge rechnet in etwa ein Viertel der Europäer:innen damit, wegen des Klimawandels künftig auswandern zu müssen. Unter Jüngeren ist der Anteil deutlich höher. Dabei denken sie an kältere Regionen oder überhaupt kältere Länder im Norden. Lagen in den Bergen, allen voran in Alpen und am Meer, besonders an der Atlantikküste sind ebenso auf dem Zettel wie Länder in Nordeuropa: Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland, sowie Großbritannien, Irland und Island.

Internationale Fluchtorte: Die Top 5 sind allesamt Inseln

In den USA gibt es dem Magazin Yale E360 zufolge bereits Migrationsbewegungen in kühlere Gebiete. Schlimme Waldbrände und Hitze treiben demnach Menschen in Gebiete wie Neuengland und die Appalachen. Weltweit ganz oben auf der Liste der sicheren Gebiete steht Neuseeland. Im Jahr 2021 haben britische Wissenschaftler:innen untersucht, welche Länder globale Krisen am besten überstehen. Das Ergebnis: Nach Neuseeland, werden Island, Großbritannien, Australien und Irland als die Länder eingestuft, die am wenigsten stark von gesellschaftlichen Zusammenbrüchen betroffen sein würden.

Milliardäre leisten sich Refugien in Neuseeland

Dass Neuseeland ein optimaler Ort für den Exit ist, haben auch zahlreiche Milliardäre erkannt, die sich dort schmucke Häuschen für den Fall einer Apokalypse bauen lassen. Dem Tech-Investor Peter Thiel etwa gehört dort ein prächtiges Refugium. Alibaba-Gründer Jack Ma hat dort eine Luxusresidenz, mindestens 25 superreiche Chinesen sollen sich einen ebensolchen Zufluchtsort dorthin gebaut haben. Immobilien für den Ernstfall besitzen dort auch Starregisseur James Cameron, der russische Stahlmagnat Alexander Abramov, der US-Hedgefonds-Manager Julian Robertson und Bill Foley, Aufsichtsratschef des US-Finanzkonzerns Fidelity.

www.eib.org

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