Industriefirmen schlafen bei der Digitalisierung

| pte 
| 25.05.2023

Studie "Zukunft Industrie 2023" von Staufen stellt bereits eine Zweiklassengesellschaft fest.

Nur jedes zweite Industrie-Unternehmen geht bei der Digitalisierung strategisch vor. Und digitale Geschäftsmodelle sind bisher in vielen Betrieben noch Fehlanzeige. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt die Studie "Zukunft Industrie 2023" der Unternehmensberatung Staufen, für die über 400 Industriefirmen aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) befragt wurden.

Mangelnde Projektabstimmung

"Viele Unternehmen tasten sich derzeit immer noch mit verschiedenen, nicht immer aufeinander abgestimmten Einzelprojekten an das Thema heran", so Staufen-Analyst Michael Feldmeth. Der große Wurf in Sachen Digitalisierung erfolge zumeist nicht. Im Gegenteil: In der Industrie habe sich eine digitale Zweiklassengesellschaft etabliert.

Immerhin führen laut der Studie 59 Prozent der Unternehmen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage ihre Digitalisierungsprojekte unverändert fort. Und 44 Prozent hätten sogar neue Projekte gestartet. Die meisten (86 Prozent) versprechen sich davon eine Effizienzsteigerung. Drei Viertel erwarten zudem mehr Transparenz in den Prozessen und in 57 Prozent der Firmen soll die Digitalisierung helfen, Kosten zu senken.

Kaum digitale Geschäftsmodelle

Das größte Potenzial sieht die Branche der Erhebung nach neben der Produktion (62 Prozent) vor allem in der Optimierung des Supply-Chain-Netzwerks (60 Prozent). "Alle Unternehmen wissen, dass sie digitalisieren müssen. Viele wissen aber noch nicht, wie sie das Beste aus der Digitalisierung herausholen können und starten daher mit Projekten zur Effizienzsteigerung", sagt Digitalisierungs-Experte Feldmeth.

Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sollte oberste Priorität haben. "Die Vorreiter von Industrie 4.0 haben dies bereits bei der Implementierung der Technologie strategisch im Blick", weiß der Fachmann. Allerdings treibe nur jedes zweite Unternehmen die Digitalisierung strategisch voran. So böten zwar fast drei Viertel der Firmen Produkte und Dienstleistungen mit Industrie-4.0-Funktionalitäten an, aber nur drei Prozent hätten bisher auch neue Geschäftsmodelle auf digitaler Basis entwickelt.

www.staufen.ag

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV