"Die hohe Inflation bestraft Untätigkeit"

Finanzexperte Clemens Schömann-Finck hat einen Finanzratgeber rund um das Thema Börse geschrieben. LEADERSNET beantwortet er drei Fragen, wie man es schafft, eine Bauchlandung am Aktienmarkt zu vermeiden.

Clemens Schömann-Finck ist Autor, Moderator und Finanzredakteur. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Geldanlage und Börse. Auf seinem YouTube-Kanal "René will Rendite" spricht er regelmäßig mit Expert:innen aus den Bereichen Finanzen, Geldanlage und Wirtschaft über Trends, Entwicklungen und Anlagestrategien.

Jetzt hat er den von der Stiftung Wartentest herausgegebenen Finanzratgeber "Goldene Regeln für die Börse" geschrieben, der HIER und im Handel erhältlich ist. Auf 176 Seiten gibt er sein Know-how rund um Aktien, Fonds und ETF weiter, erklärt, wie die Börse tickt und vor welchen Psychofallen man sich schützen muss, um eine Bauchlandung am Aktienmarkt zu vermeiden.

LEADERSNET: Glücksspiel, Zockerei, Spekulation – die Börse hat einen schlechten Ruf unter den Deutschen. Sie gelten als Aktienmuffel. Warum ist es aber gerade jetzt sinnvoll, Geld an der Börse zu investieren?

Schömann-Finck: Die hohe Inflation bestraft Untätigkeit. Wer nichts unternimmt und sich nicht um sein Geld kümmert, muss damit leben, dass der Wert des Ersparten dahinschmilzt. Über eine Geldanlage an der Börse lässt sich die Inflation kontern. Denn auch bei überschaubarem Risiko sind langfristig Renditen möglich, die die Inflation ausgleichen oder sogar übertreffen. So ist nicht nur Kapitalerhalt möglich, sondern auch echter, realer Vermögensaufbau.

LEADERSNET: Wie finde ich den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg an der Börse?

Schömann-Finck: Das Warten auf den richtigen Zeitpunkt ist ein Fehler, den viele Anleger machen. Stehen die Kurse hoch, erwarten viele, dass es bald abwärts geht. Sind die Kurse unten, wird mit dem Einstieg gezögert, weil es ja noch billiger werden könnte. Am Ende bleibt man an der Seitenlinie. Deshalb ist der beste Zeitpunkt zum Investieren immer jetzt. Vielleicht nicht alles auf einmal investieren, denn man weiß nie, wann es runtergeht. Daher ist es schonender für die Nerven, wenn man in Tranchen einsteigt oder über einen Sparplan.

LEADERSNET: Welche Faustregeln sollten kluge Anlegende beachten?

Schömann-Finck: Zentral für den Anlageerfolg sind aus meiner Sicht vor allem drei Dinge: Diversifikation, ein langer Anlagehorizont und besonnenes Handeln. Wer diese drei Punkte beachtet, kommt auch durch schwierige Börsenphasen, die es immer wieder geben wird. Denn mit einem breit gestreuten Depot und einem langen Anlagehorizont kann man zuversichtlich sein, dass Verluste erst aufgeholt werden und dann ein neuer Kursanstieg folgt. Mit einer ruhigen Hand und einem kühlen Kopf gerät man in solchen Phasen nicht in Panik, sondern kann die gefallenen Kurse sogar als Chancen sehen.

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