Wie bitte? Neue App soll Fußgänger vor Unfällen bewahren

Ein Warnsystem mit Bluetooth-Beacons sorgt an Straßenkreuzungen für mehr Sicherheit.


Forscher:innen der University of Alabama haben mit "StreetBit" eine neue App zum Schutz von Smartphone-Nutzern in Städten entwickelt. Denn als Fußgänger:innen sind sie oft so tief darin versunken, dass sie die Welt um sie herum vergessen. Die Software sendet akustische und visuelle Warnungen an den unaufmerksamen Fußgänger, der sich einer Kreuzung nähert, an der sogenannte Bluetooth-Beacons installiert sind, also Sender, die Signale via Bluetooth übermitteln.

Unfallfolgen sorgen für hohe Kosten

"Es lohnt sich, ein solches System zu installieren", sagt Jillur Rahim, Statistiker im Bereich Gesundheitspolitik. Gemeinsam mit vier Kollegen hat er den Beweis dafür angetreten. In den Jahren 2019 und 2021 starben im Bundesstaat Alabama im Schnitt 31 Fußgänger an Straßenkreuzungen. 83 wurden schwer und 115 weniger schwer verletzt. Die dadurch entstandenen Kosten für das Gesundheitssystem beziffern die Statistiker auf über elf Millionen Dollar pro Jahr.
Die Kosten für die Installation von Beacons an jeder zweiten Kreuzung in Alabama lägen bei knapp 6,4 Millionen Dollar.

Den Anteil der abgelenkten und damit gefährdeten Fußgänger beziffern die Forscher mit bis zu 40 Prozent. Wenn diese durch StreetBit vor Unfällen geschützt würden, amortisiere sich die Investition in das Warnsystem in weniger als einem Jahr. Danach gäbe es eine satte Kosteneinsparung für die Volkswirtschaft – abgesehen von dem Leid, das Unfallopfern und deren Freunden und Angehörigen erspart bliebe.

Fast 7.000 verunfallte Fußgänger:innen

"Wir hoffen, mit unseren Berechnungen den politischen Entscheidungsträgern eine Argumentationshilfe zur Einführung von StreetBit geliefert zu haben", sagt Rahim. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention wurden in den USA 2020 mehr als 7.000 Fußgänger durch Unfälle mit Kraftfahrzeugen getötet, was etwa einem Todesfall alle 75 Minuten entspricht. Ein Teil dieses Problems könne auf übermäßige Ablenkungen durch Smartphones zurückgeführt werden.

www.uab.edu

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