KI-"Vater" Geoffrey Hinton verlässt Google und spricht eine düstere Warnung aus

Der 75-Jährige warnt davor, dass Kriminelle die neue Technologie einsetzen.

Geoffrey Hinton wird in Fachkreisen der "Goodfather of AI" (Artificial Intelligence/Künstlich Intelligenz) genannt. Der 75-Jährige war entscheidend an der Entwicklung der Basis für Chatbots beteiligt. Vor zehn Jahren entwickelte er dann gemeinsam mit zwei Absolventen der University of Toronto die Technologie, die die intellektuelle Grundlage für die KI-Systeme bildet, auf die Tech-Giganten setzen. Die vergangenen zehn Jahre war er für Google tätig, wo er im Bereich "Deep Learning" arbeitete. Jetzt hat Hinton überraschend seinen Abschied vom Tech-Giganten bekanntgegeben.

Böse Akteure, Killerroboter und Massenarbeitslosigkeit

Seinen Rückzug nutzt er, um vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI) zu warnen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich sein wird die bösen Akteure davor zu hindern, die Technologie für böse Dinge zu nutzen," so Hinton gegenüber der New York Times (NYT). Als unmittelbarste Bedrohung sieht er den Umstand, dass das Internet mit gefaketen Bildern, Videos und Texten geflutet werden könnte und der durchschnittliche User "wird nicht mehr in der Lage sein zu erkennen, was noch wahr ist", so der 75-Jähriege.

Eine seiner weiteren Sorgen gilt dem Arbeitsmarkt. Noch unterstützen ChatGPT und Co. die Menschen bei der Arbeit, doch in Zukunft könnten sie sie auch ersetzen: "Es wird die mühsamen Arbeiten übernehmen, aber möglicherweise auch mehr als das". Und er fürchtet sich davor, dass autonome Waffen – Killerroboter – Realität werden könnten. "Die Vorstellung, dass KI intelligenter als der Menschen werden könnte – daran haben nur wenige Menschen geglaubt. Die meisten haben gedacht, dass dies zu abwegig sei. Und ich war einer davon. Ich dachte, diese Gefahr ist noch 30 bis 50 Jahre oder noch weiter von uns entfernt. Das denke ich jetzt nicht mehr", so die düstere Prophezeiung des KI-"Vaters".

Die "übliche Entschuldigung" als Trost

Geoffrey Hinton spricht sogar davon, dass er seine Arbeit bereue. "Ich tröste mich mit der üblichen Entschuldigung: Hätte ich es nicht getan, hätte es jemand anders gemacht", erzählt er im Interview mit der NYT. Der Tech-Pionier fürchtet, dass das KI-Wettrennen zwischen Unternehmen wie Microsoft und Google außer Kontrolle geraten könnte, wenn die Politik nicht eingreift und den KI-Einsatz reguliert.

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