Microsoft-Deutschland-Chefin Marianne Janik ruft dazu auf, Künstliche Intelligenz (KI) in Deutschland stärker zu nutzen. "KI bringt die Schubkraft für eine neue Deutschlandgeschwindigkeit", sagte sie am Montag zum Auftakt der Hannover Messe. Die Technologie könne dabei helfen, Blockaden wie den Arbeitskräftemangel zu überwinden und Innovationsprozesse zu beschleunigen.
"Die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz bieten Deutschland eine einmalige Chance, das Tempo zu beschleunigen und ambitionierte Ziele zu erreichen, und zwar auf eine überlegte und verantwortungsvolle Weise", ist Janik überzeugt. Mit KI könnten Unternehmen heute beispielsweise auf Knopfdruck neue Entwürfe für Produkte, Maschinen oder Anlagen erstellen und Entwicklungsprozesse um Monate verkürzen.
Wenn Maschinen kommunizieren
Wie Microsoft und Siemens auf der Hannover Messe zeigen wollen, beschleunigen kommunizierende Maschinen Entwicklungs- und Wartungsprozesse. Beim Showcase der beiden Unternehmen unterstützt KI das Schreiben von Programmcode sowie das Erkennen, Melden und Beheben von Fehlern, zum Beispiel bei industriellen Robotern in der Fabrikautomatisierung.
"Generative künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle bei der weiteren Demokratisierung des KI-Einsatzes", erklärt Nikolai Rizzo, Manufacturing Lead bei Microsoft Österreich. Durch die Kommunikation in natürlicher Sprache sei es möglich, KI auch ohne große IT-Abteilungen und Spezialwissen intuitiv einzusetzen. "Gerade für den Mittelstand ist das eine riesige Chance."
Industrial Metaverse als Interaktionsraum für Mensch und Maschine
KI-Sprachmodelle, wie sie durch den Azure OpenAI Service von Microsoft bereitgestellt werden, revolutionieren auch die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen in Fabriken. Rizzo: "Das Industrial Metaverse wird zu einem echten Interaktionsraum für Mensch und Maschine – gemeinsam können sie schneller denn je Probleme lösen." Bosch zeigt beispielsweise auf dem Messestand, wie ein KI-gestützter Chatbot in "Microsoft Teams" dabei hilft, Fehlermeldungen von Maschinen im Dialog einfacher zu interpretieren und Probleme schneller zu lösen.
Geschwindigkeit werde als Wettbewerbsfaktor immer wichtiger. "Ein schnelles Deutschland kann zu einem der größten Gewinner der KI-Entwicklungen werden", so Marianne Janik. Verantwortungsvoll eingesetzte KI könne dabei helfen, Blockaden zu überwinden und Tempo zu gewinnen. Sie liefere neue Möglichkeiten, um Kosten zu senken, die Produktivität zu steigern und Innovationen voranzubringen.
Nikolai Rizzo betont hierbei auch die Relevanz für Österreich: "Die Fortschritte im Bereich künstlicher Intelligenz sind auch hierzulande eine große Chance, das Tempo zu beschleunigen und ambitionierte Ziele zu erreichen. Und dies auf eine überlegte und ethische Weise."
Industrie zeigt sich optimistisch
Schon jetzt glaubt ein Drittel der industriellen Entscheider:innen in mittleren und großen Unternehmen in Deutschland, dass generative KI den digitalen Wandel in ihren Unternehmen beschleunigen kann. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Microsoft unter 1.500 Industrie-Entscheider:innen in Deutschland.
Mehr als die Hälfte (62 Prozent) der Befragten sieht einen mehrfachen Nutzen für generative KI in der Industrie: Ihnen zufolge sind Kosteneinsparungen (51 Prozent), Effizienzsteigerung (45 Prozent) sowie die Optimierung von Geschäftsprozessen (41 Prozent) die Hauptvorteile. Darüber hinaus sehen 42 Prozent aller Befragten in der Reduzierung von Routinetätigkeiten eine Möglichkeit, den Fachkräftemangel abzumildern.
Dennoch setzen bisher nur rund 8 Prozent generative KI in ihrem Unternehmen ein. Der praktische Einsatz oder die Pläne zur Implementierung sind dabei weitgehend von der Unternehmensgröße abhängig: Mehr als ein Viertel der Verantwortlichen aus Großunternehmen (1.000 Mitarbeitende und mehr) setzt generative KI bereits ein oder plant dies (28 Prozent), während es bei kleineren Unternehmen (bis 49 Mitarbeitende) nur die Hälfte davon ist: 14 Prozent. Und bei mittleren Unternehmen (bis 999 Mitarbeitende) sind es nur 18 Prozent.
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