Beim diesjährigen Münchner Management Kolloquium (MMK) standen Resilienz, Innovation und Nachhaltigkeit im Fokus. (LEADERSNET berichtete). Einer, der den Begriff Innovation repräsentiert wie kaum ein anderer, ist Dirk Hoke, CEO des Flugtaxi-Pioniers Volocopter. Im Rahmen des MMK gab Hoke Einblick in den Entwicklungsprozess der Flugtaxis, den Status-quo und zukünftige Aussichten.
"Wir sind seit mehreren Jahren mit dem Thema Flugtaxis beschäftigt. Tatsächlich ist unseren Gründern die Idee hierfür gekommen, als sie sich die ersten Drohnen angesehen haben. Da kam uns der Gedanke 'Was in klein geht, muss ja auch in groß funktionieren'". Wie der CEO erklärte, war diese Überlegung schließlich die Inspiration für die Entwicklung des Flugtaxis. Seit dem ersten Testflug mit dem Vorgänger des Volocopters wurden bereits über 1.500 Testflüge durchgeführt und verschiedene Generationen an Prototypen entwickelt.
Zweifel und der zivile Luftraum
Hoke betonte im Zuge seiner Präsentation, dass die Schwierigkeit nicht darin liegt, ein Objekt fliegen zu lassen. Für ihn liegt die Herausforderung darin, diese Innovation zertifizieren zu lassen und Personen im zivilen Luftraum von Punkt A nach Punkt B zu transportieren. "Diese Schwierigkeit hat sich Volocopter genau angesehen und bei der Entwicklung nicht auf ein 'fancy' Design gesetzt, sondern darauf geachtet, sondern sehr stark darauf geachtet, dass hinterher zertifiziert werden kann", erklärt der Unternehmer.
Volocopter-Testpilot Damian Hischier vor dem Volocopter 2X nach dem erfolgreichen Testflug auf dem Flughafen Gimpo in der Republik Korea im Jahr 2021. © Volocopter
Um das Flugtaxi greifbarer zu machen, erklärt der CEO, dass die Erfindung über 18 Rotoren verfügt und sowohl sicherer als auch leiser sei als ein herkömmlicher Helikopter. Für Hoke liegt die zweite Herausforderung von Volocopter darin den potenziellen Fluggästen die "Berührungsangst" vor der Innovation zu nehmen. "Wenn man die Leute bevor sie so einen Flug gesehen haben fragt, gibt es viele die Zweifel an der Sicherheit oder am Lärmpegel haben. Ich war bei mehreren Testflügen in Rom und Paris dabei und dort haben wir sehr klar gesehen, dass die Menschen nach einem Flug sehr offen dafür werden", meint Hoke.
So geht es weiter
Für die Zukunft hat das Unternehmen jedenfalls große Pläne, denn hier sind weitere kommerzielle Flüge geplant. Wie Dirk Hoke erklärt befindet sich Volocopter derzeit in einer intensiven Zertifizierungsphase, die es ermöglichen soll, bereits im nächsten Jahr kommerzielle Flüge von Paris aus durchzuführen. Der CEO betonte, dass es seiner Meinung nach weder 2024 noch 2025 ein ähnliches Unternehmen geben würde, das ebenfalls bereits soweit fortgeschritten agieren könne.
Wie Hoke erklärt, wurde Volocopter von der EASA, der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, in der Hinsicht zertifiziert, dass das Unternehmen ein Luftfahrzeug designen und schließlich auch produzieren darf. "Wir produzieren heute schon Segelflugzeuge und das ermöglicht es uns, dass wir auch die zukünftigen Fluggeräte produzieren dürfen. Wir sind dabei, eine Airline zu gründen und wir werden dieses Jahr den Betrieb aufnehmen, damit wir nächstes Jahr in einer kürzeren Zeit die Zulassung für Paris bekommen können und damit wir Menschen in in der französischen Hauptstadt von A nach B transportieren können", meinte der Unternehmer abschließend.
www.volocopter.com
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